Erstaufnahme für Flüchtlinge in Potsdam: Verdacht auf Missbrauch ausgeräumt
Der Fall sorgte für Schlagzeilen: Ein Mitarbeiter in der Potsdamer Erstaufnahme für Flüchtlinge soll mehrmals "sexuelle Handlungen mit weiblichen Schutzbefohlenen" vollzogen haben. Der Verdacht hat sich aber nicht bestätigt.
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Teltower Vorstadt - Der Verdacht auf einen sexuellen Missbrauch in der ehemaligen Flüchtlings-Erstaufnahme des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Heinrich-Mann-Allee hat sich nicht bestätigt. Es habe sich kein Anfangsverdacht für eine Straftat ergeben, teilte ein Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft mit.
Die Vorwürfe wurden intern behandelt
Der Fall hatte im Juli 2016 für Schlagzeilen gesorgt. Damals war ein anonymer Brief an die DRK-Spitze gegangen. Darin hieß es, ein Mitarbeiter habe „wiederholt sexuelle Handlungen mit weiblichen Schutzbefohlenen“ vollzogen. Der Leiter der Einrichtung in der Heinrich-Mann-Allee sollte dies gedeckt haben. Zudem ging es in dem Schreiben um mutmaßliche sexuelle Belästigung von Mitarbeitern, Vertuschung von Vorfällen und Klagen über die hygienischen Zustände in der Einrichtung. Das DRK hatte das Schreiben an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet und die Vorwürfe intern behandelt.
Die Ermittler stellten ihre Untersuchungen bereits im Februar ein. Eine DRK-Sprecherin sagte nun: „Wir bedauern, dass es im Sommer 2016 zu Problemen und Unstimmigkeiten innerhalb der Belegschaft der damaligen Einrichtung gekommen ist.“ Die von den Vorwürfen betroffenen Mitarbeiter waren nach DRK-Angaben damals sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe freigestellt worden, ein neuer Leiter wurde eingesetzt. Seit Ende des vergangenen Jahres ist die Erstaufnahme geschlossen – dies erfolgte drei Monate vor der geplanten Schließung, da die Einrichtung nicht mehr voll ausgelastet war. Die Mitarbeiter hatten laut DRK befristete Arbeitsverträge für die geplante Betriebsdauer der Erstaufnahme bis zum 31. März 2017.
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