Landeshauptstadt: Verdi kritisiert Vorstoß zur Ladenöffnung Gewerkschaft gegen mehr verkaufsoffene Sonntage
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat Potsdams Stadtverordnete dafür kritisiert, die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage von derzeit sechs auf insgesamt zehn erhöhen zu wollen. „Wenn Kommunalpolitiker gleich welcher Partei zum wiederholten Mal den Versuch starten, das Brandenburger Ladenöffnungsgesetz weiter zu untergraben, sollte einen dies doch recht nachdenklich stimmen“, erklärte der stellvertretende Verdi-Bezirksgeschäftsführer Potsdam-Nordwestbrandenburg, Uwe Diedrich, gegenüber den PNN.
Stand:
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat Potsdams Stadtverordnete dafür kritisiert, die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage von derzeit sechs auf insgesamt zehn erhöhen zu wollen. „Wenn Kommunalpolitiker gleich welcher Partei zum wiederholten Mal den Versuch starten, das Brandenburger Ladenöffnungsgesetz weiter zu untergraben, sollte einen dies doch recht nachdenklich stimmen“, erklärte der stellvertretende Verdi-Bezirksgeschäftsführer Potsdam-Nordwestbrandenburg, Uwe Diedrich, gegenüber den PNN. Offensichtlich würden sich die Stadtverordneten nicht sonderlich für die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten des Einzelhandels interessieren.
Wie berichtet hatten die Stadtverordneten diesen Monat einen entsprechenden Vorschlag der Stadtverwaltung abgesegnet. Mit diesem Votum allerdings stellen sich die Stadtpolitiker gegen die Gesetzgebung des Landes. Laut Ladenöffnungsgesetz dürfen Geschäfte in Brandenburg derzeit an insgesamt sechs Sonntagen öffnen. Immer wieder hatten in der vergangenheit Händler der Potsdamer Innenstadt über die aus ihrer Sicht restriktive Regelung geklagt. Die Stadtpolitiker aber halten die geplante Ausweitung wie berichtet für durchaus gesetzeskonform. Das Landessozialministerium prüft derzeit, ob es wie in den vergangenen Jahren gegen die Potsdamer Regelung vorgeht – wie berichtet mehrfach mit Erfolg.
Letztlich gehe es den Inhabern der Läden nur um höhere Verkaufserlöse auf Kosten ihrer Angestellten, so Diedrich. Schon jetzt seien die Belastungen der Verkäufer durch die regulären Öffnungszeiten von 0 bis 24 Uhr wochentags und am Samstag hoch. „Eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht mehr erkennbar, wenn Kinder und Partner am Sonntag Freizeit haben und Mutti zum Beispiel leider nicht mit ins Kino kann“, meint Diedrich. Zudem habe die Ausweitung der Sonntagsarbeit bereits zu einer Zunahme krankheitsbedingter Arbeitsausfälle geführt, was wiederum einen zunehmenden wirtschaftlichen Schaden mit sich bringe und Krankenkassen zusätzlich belaste, so der stellvertretende Verdi-Bezirkschef. mat
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: