Bewegungsfestival „Sprung in der Platte“: Vergiss den Sportunterricht
Am Samstag und Sonntag findet das Bewegungsfestival „Sprung in der Platte“ in Potsdam-West statt.
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Für Sport braucht man eine Halle? Von wegen, finden die Macher von „Sprung in der Platte“, dem Bewegungsfestival, das am dritten und vierten September auf der Freifläche „Platte“ in Potsdam-West stattfinden wird. Mit einem schnöden Sportfest wie im Schulunterricht hat das wenig zu tun: Im Vordergrund des Festivals stehen Workshops zu Bodenkampf, Parcour, Capoeira, Vertikaltuch, Contact-Improvisation, Calisthenics und Breakdance.
„Wir wollen zeigen, dass man das alles einfach draußen mit einer Matte machen kann“, sagt Mitorganisator Stevie Koglin, selber Judokämpfer. „Die Besucher sollen Sachen ausprobieren können, die man sonst nicht so oft macht.“
Doch was verbirgt sich hinter den teils exotisch klingenden Bezeichnungen? Bei Parcour wird praktisch die gesamte Stadt zur „Spielfläche“, bei der architektonische Hindernisse wie Mauern überwunden werden müssen, um möglichst schnell von A nach B zu gelangen. Capoeira ist eine brasilianische Mischung aus Kampfkunst und Tanz; das Vertikaltuch stammt aus dem Zirkus, bei dem sich Artisten akrobatisch emporziehen und verknoten. Contact-Improvisation ist eine Art Paar-Tanz, bei dem ohne vorgegebene Bewegungsabläufe miteinander interagiert wird. Calisthenics sind eine Form von Krafttraining, bei dem Eigengewichtsübungen mit Objekten in der Umgebung statt mit normalen Fitnessgeräten durchgeführt wird.
Klingt anspruchsvoll, ist es aber nicht, versichert Koglin: „Man braucht keine Vorkenntnisse für die Workshops.“ Auch das Alter spiele keine Rolle. Ab 10 Uhr wird es am Samstag mit einer Yoga-Aufwärmung losgehen, abends können sich die Teilnehmer bei der Zirkusshow von „Kirkas Gilgamesh“ entspannen, gefolgt von der niederländischen Folk-Pop-Band The Magic Mumble Jumble. Am Sonntag kann das Gelernte bei verschiedenen Spielen und Herausforderungen erprobt werden.
Es ist bereits das vierte „Sprung in der Platte“-Festival, die Organisatoren rechnen mit 300 bis 400 Besuchern. Die unter anderem von der Pro Potsdam und der Koordinierungsstelle Tolerantes Brandenburg geförderte Veranstaltung ist auch eine Feier der Initiative Neue Nachbarschaften des Stadtteilnetzwerks Potsdam-West: Seit zweieinhalb Jahren waren in der Haeckelstraße Flüchtlingsfamilien zusammen mit langjährigen Anwohnern untergebracht. Dieser Wohnverbund wird nun im Zuge von Sanierungsarbeiten aufgelöst. „Wir wollen dieses Fest auch nutzen, ein letztes Mal in dieser Konstellation zusammen zu kommen und den Bewohnern auf ihrem weiteren Weg alles Gute zu wünschen“, heißt es von Seiten der Organisatoren.
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