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Bürgerumfrage: Verliebt in Potsdam
Die zweite Meinungsumfrage der Stadtverwaltung unter den Potsdamer ist ausgewertet: Den Einwohnern gefallen demnach die Gärten, Parks und Bibliotheken – aber nicht das Nachtleben
Stand:
Potsdam wird für die Potsdamer immer schöner. Das ist ein Ergebnis der jetzt beendeten zweiten Bürgerumfrage der Stadtverwaltung. Demnach ist die ohnehin überdurchschnittliche Zufriedenheit mit der Landeshauptstadt noch einmal leicht gewachsen. Laut einer Mitteilung aus dem Rathaus vom Freitag beurteilen 18,6 Prozent der Befragten die Lebensqualität in Potsdam als sehr gut und 63,6 Prozent als gut – also insgesamt 82,2 Prozent. Das ist ein Punkt über den Vorjahreswerten, die bei 16,8 und 64,4 Prozent lagen, also 81,2 Prozent.
Es war die zweite Umfrage dieser Art, begonnen hatte sie im August. Rund 5200 zufällig ausgewählte Potsdamer ab 16 Jahren hatten per Post einen Fragebogen erhalten und wurden um Teilnahme gebeten. Es antworteten 2130 Bürger – ein prozentualer Rücklauf von 42 Prozent. Vor einem Jahr lag diese Quote noch bei 43,5 Prozent. „Dennoch ist das immer noch ein sehr hohes Niveau für so eine Umfrage“, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow. Insgesamt sollten 43 Fragen auf dem sechsseitigen Fragebogen beantwortet werden. Alternativ konnten die Angeschriebenen auch via Internet abstimmen.
In einem Frageblock hatten die Teilnehmenden insgesamt 18 Potsdamer Bereiche zu bewerteten. Am zufriedensten sind die Potsdamer demnach mit den Grün- und Erholungsflächen und dem gastronomischen Angebot in der Stadt. Auch vor einem Jahr waren die Parks und Restaurants der Stadt besonders gelobt worden. Überdurchschnittlich beliebt sind diesmal auch die Potsdamer Bibliotheken – bei der Umfrage vor einem Jahr war die inzwischen sanierte und viel gelobte Stadt- und Landesbibliothek im Bildungsforum noch nicht wiedereröffnet. Damals kreuzten die Befragten besonders häufig an, dass sie vor allem mit der ärztlichen Versorgung zufrieden seien.
Im Gegensatz dazu ist aktuell die Zufriedenheit mit dem Wohnungsangebot, den Schwimmbädern und dem Potsdamer Nachtleben am geringsten ausgeprägt. Genaue Prozentzahlen legte die Stadtverwaltung noch nicht vor, das soll noch folgen. Im vergangenen Jahr hatten die Befragten insbesondere den damaligen Dauerstau in der Stadt bemängelt, ebenfalls das mangelnde Wohnungsangebot und hohe Mieten sowie fehlende Sauberkeit auf Straßen – und den Zustand der Schwimmbäder. „Das gewonnene Meinungsbild stellt eine wichtige Unterstützung für die Arbeit von Stadtverwaltung und -politik dar“, erklärte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Zugleich zeige die gute Beteiligung, dass die Bemühungen um bürgernahe Entscheidungsgrundlagen von vielen Potsdamern unterstützt würden, so Jakobs.
Fast unverändert blieb das Antwortverhalten bei der Frage „Leben Sie gern in Potsdam oder würden Sie lieber woanders wohnen, wenn Sie es sich aussuchen könnten?“. Knapp neun von zehn Befragten leben demnach gerne in Potsdam – genau genommen 87,6 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 87,5 Prozent. Gleich geblieben ist die Zahl derer, die die Lebensqualität in Potsdam als schlecht oder sehr schlecht beurteilen – ihr Anteil liegt bei 1,4 Prozent.
Leicht gestiegen ist wiederum der Anteil der Potsdamer, die sich stark oder sehr stark mit der Stadt verbunden fühlen. 72,4 Prozent geben genau das an – vor einem Jahr waren das noch 71,3 Prozent. Nur rund drei Prozent der Potsdamer fühlen sich mit der Stadt überhaupt nicht verbunden – ein kleines Plus von 0,4 Prozent.
Stadtsprecher Brunzlow sagte, die Mitarbeiter des Statistik-Bereichs im Rathaus würden die Umfrage in den kommenden Wochen weiter auswerten. Die vollständigen Ergebnisse würden voraussichtlich Anfang 2015 vorliegen und veröffentlicht. Brunzlow weiter: „Als kleines Dankeschön erhalten alle Potsdamer, die einen Fragebogen ausgefüllt haben, einen Gutschein für zweimal freien Eintritt ins Potsdam Museum.“
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