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Landeshauptstadt: Versöhnung als Bildungauftrag

Heilgard Asmus stellte sich als Kandidatin für Generalsuperintendentin vor

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Ein Fest der kirchlichen Demokratie wünscht sich Heilgard Asmus, Generalsuperintendentin des Sprengels Cottbus. Auch in Potsdam und darüber hinaus könnte es stattfinden, denn 1860, also vor 150 Jahren, wurden die ersten Gemeindekirchenräte in Preußen gebildet. Neben dem Pfarrer hatten nunmehr auch Laien in einer Gemeinde das Sagen. Die Demokratie in der Kirche nahm somit ihren Anfang. Die Theologin wandte sich an Potsdamer Historiker, zu forschen, wo der erste Gemeindekirchenrat im Sprengel Potsdam gegründet wurde. Solch ein Fest würde sie gern zu Beginn ihrer Amtszeit als Generalsuperintendentin des Sprengels Potsdam, wenn sie gewählt werden würde, mit den Kirchengemeinden feiern.

Gestern stellte sie sich nach Prof. Hanna Löhmannsröben als Kandidatin für das Generalsuperintendentenamt in der St. Nikolaikirche vor. Am 27. März wird ein Wahlkonvent unter der Leitung von Bischof Markus Dröge in der Babelsberger Sternkirche zur Wahl schreiten. Das Amt wurde vakant, nachdem Hans- Ulrich Schulz Ende Februar in den Ruhestand ging. Heilgard Asmus, Jahrgang 1958, studierte Theologie in Jena, war in der Stadt Brandenburg als Pfarrerin und als Leiterin des Pastoralkollegs tätig. Seit 2005 ist sie Generalsuperintendentin des Sprengels Cottbus. Sie bekleidet mehrere Ehrenämter, so ist sie Vorstandsvorsitzende des Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit im Land Brandenburg.

Ihren Vortrag, den sie nach dem von ihr gestalteten Gottesdienst hielt, stellte Helgard Asmus unter dem Thema „Versöhnung leben bringt Zukunft“. Versöhnung brauche einen öffentlichen Raum. Der Sprengel Potsdam habe mehr als 700 Gotteshäuser mit gut 200 000 evangelischen Christen, sagte sie. Und darum sollten sie ein Ort der Versöhnung sein, denn dies sei ein Kennzeichen der Gemeinde. „Und jeder könne mit seinen verschiedenen Gaben ein Zeichen des Friedens geben.“ Sie habe großen Respekt vor dem großen Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Gemeinden. Heilgard Asmus sprach auch davon, dass Versöhnung ein Bildungsauftrag sei, nicht in pädagogischem Sinn, sondern Werte bildend. „Man kann sie sichtbar machen in unseren Handlungen und in unserer Haltung.“ Nicht durch Appelle von oben sei Versöhnung machbar, sondern auch durch eigene Gewissensprüfungen.

Abschließend wünschte sich Heilgard Asmus, dass die Gemeinden deutlicher zeigen, wer sie sind. Dafür sei nicht mehr Arbeit, sondern eine konzentriertere vonnöten. Konzepte müssten vor Ort erprobt werden „Aber vor allem: Das Evangelium wir niemand schuldig bleiben“. Klaus Büstrin

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