Landeshauptstadt: Versöhnung vor Ort
St.Nikolai: Präsentation von Hanna Löhmannsröben
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Innenstadt – Wenn der Brandenburger so richtig aus dem Häuschen ist, sagt er: „Da kannste nicht meckern.“ Doch Hanna Löhmannsröben will alle mit ins Boot nehmen, die Kritischen und die Begeisterten. 200 000 Christen leben im Land Brandenburg. Und jeder von ihnen steht für die reiche Vielfalt kirchlichen Lebens, sagte gestern die Theologin und Professorin für Heilpädagogik an der Kirchlichen Fachhochschule Berlin. In der St. Nikolaikirche stellte sie sich in einem Präsentationgottesdienst für das Amt der Generalsuperintendentin des Sprengels Potsdam vor. Hans-Ulrich Schulz, der bisherige Amtsinhaber ist am 28. Februar in den Ruhestand getreten. Neben Hanna Löhmannsröben kandidiert Heilgard Asmus als Generalsuperintendentin. Gewählt wird am 27. März in der Sternkirche durch ein Wahlkonvent unter der Leitung von Bischof Markus Dröge.
Zur Präsentation gehören die Gestaltung eines Gottesdienstes mit Predigt und einem Vortrag. Zu „Der Sprengel Potsdam. Das Amt der Versöhnung und die Zukunft der kirchlichen Orte in Stadt und Land“, sagte Pfarrerin Hanna Löhmannsröben, die in Golm ehrenamtlich in der Kirchengemeinde tätig ist, dass jede Gemeinde viel Potenzial besitze. Es sei wichtig, so die Rednerin, nicht zu „maulen“, sondern mitzumachen. Jeder Christ, ob auf dem Land oder in der Stadt, solle seine reichen Gaben einbringen. „Christsein heißt auch, bereit sein zur Versöhnung. Und Versöhnung bedeutet Arbeit“, so die Rednerin. Sie plädierte für die Offene Kirche, einer Initiative, die sich immer stärker durchsetzt. „Offene Kirchen sind Schatzorte, in denen man zur Ruhe kommen und meditieren kann. Sie sind der erste Schritt zur Versöhnung. Sie braucht Präsenz vor Ort und Christen, die Zuhörende und Anteilnehmende sind.“ Hanna Löhmannsröben erzählte von der kleinen Gemeinde Golm, in der 500 000 Euro für Bauaufgaben in und an der Kirche gesammelt wurden. Die Golmer selbst haben allein 200 000 Euro in den Spendenkasten eingebracht. Sie rief dazu auf, Kirchenbauvereine zu gründen, aber auch bei der Europäischen Union finanzielle Mittel einzuwerben, um die umfangreichen Bauaufgaben in den Gemeinden zu bewältigen. Die Pfarrerin beobachtet immer wieder eine Erschöpfung bei hauptamtlichen Mitarbeitern, auch bei den Ehrenamtlichen in Sachen kirchlicher Verwaltung. „Menschen, die ihre Gaben für die Gemeinde und für den Glauben einsetzen, sollen Freude an ihrer Arbeit haben.“ Außerdem sei eine qualifizierte Jugendarbeit vonnöten mit kompetenten Menschen, die das Vertrauen von Jugendlichen besitzen.Klaus Büstrin
Präsentationsgottesdienst mit Heilgard Asmus am 14. März, 15 Uhr, in St. Nikolai.
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