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Stadt prüft Baupläne für Kino Charlott: Verwaltung: Zu früh für juristische Maßnahmen

Seit Jahren zerfällt das alte Kino Charlott in Potsdam-West. Doch nun gibt es Gespräche zwischen der Stadt und dem Eigentümer, die ein wenig Bewegung in das Verfahren bringen.

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Seit Jahren zerfällt das alte Kino Charlott in Potsdam-West. Doch nun gibt es Gespräche zwischen der Stadt und dem Eigentümer, die ein wenig Bewegung in das Verfahren bringen. „Es gibt erstmals konkrete Pläne dazu, was aus dem Objekt werden soll“, hieß es am Donnerstag im Kulturausschuss.

2004 hatte der jetzige Eigentümer das Objekt, Kino nebst angrenzende Villa, bei einer Auktion erworben. Es ist ein – heute freilich verfallenes – prominentes Gebäudeensemble: 1934 war das Filmtheater aus dem ehemaligen Ballsaal des Viktoria-Garten-Restaurants entstanden, zuvor war es eine Versammlungsstätte der Arbeiterbewegung. Doch seit dem Eigentümerwechsel vor mittlerweile mehr als zehn Jahren ist kaum etwas passiert. Nach wie vor stehen beide Häuser leer, die historische Bausubstanz verfällt. Zuletzt hatte die Stadt wegen des fortschreitenden Verfalls der Gebäude im Dezember 2013 eine sogenannte Sicherungsverfügung eingeleitet, um das Gebäude gegen unbefugtes Betreten sichern zu lassen sowie die Bausubstanz vor Witterungseinflüssen zu schützen.

Nun liegen seit November 2014 der Stadt erste Architektenpläne vor. Die Entwürfe sehen die Sanierung der Villa und des Kernbaus, des eigentlichen Kinosaals, vor. Bestehende Anbauten sollen durch neue, moderne ersetzt, das Gelände gärtnerisch gestaltet werden. Architekt, Untere Denkmalschutzbehörde und Stadtplanung müssen sich nun über die konkreten Pläne und Maßnahmen abstimmen. Bis nach Ostern, so der Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde (UDS), Andreas Kalesse, habe der Eigentümer nun Zeit, veränderte Entwürfe vorzulegen, bevor die Stadt ordnungsrechtliche Möglichkeiten erwäge. Diesbezüglich dämpfte Kalesse jedoch die Erwartungshaltung: Es habe bereits Fälle gegeben, in denen die Stadt zehn Jahre um ein Haus kämpfte. Am Ende sei man zwar erfolgreich gewesen, für das Haus war es allerdings zu spät. Steffi Pyanoe

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