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Potsdamer Parks schaffen ein angenehmes Stadtklima.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Viel Grün, wenig Versiegelung: Potsdam punktet beim Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe

Die Deutsche Umwelthilfe hat die Flächenversiegelung und Grünausstattung in 190 Städten untersucht. Die meisten fallen durch, Potsdam aber überzeugt.

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Besonders grün und wenig versiegelt: Potsdam ist auf Hitzetage und Starkregenereignisse durch die Klimakrise besser als viele andere Großstädte Deutschlands vorbereitet. Im Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) landet die Landeshauptstadt unter den Top 3 bei den Städten mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, die vergleichsweise wenig versiegelte Flächen und viele Bäume und Blühstreifen vorweisen. Insgesamt wurden 190 Großstädte hinsichtlich ihrer Flächenversiegelung und Grünausstattung betrachtet, basierend auf neuen Daten der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH.

Potsdam ist unter den drei Vorzeige-Städten

„Der Großteil der Städte in Deutschland schützt die Menschen nicht ausreichend vor den extrem hohen Temperaturen als Folge der Klimakrise: Sie sind gleichzeitig stark versiegelt und bieten zu wenig kühlendes Grün“, teilt die Deutsche Umwelthilfe zum ersten Hitze-Check mit. 24 Städte bekommen die rote Karte, allen voran Ludwigshafen, Heilbronn und Regensburg. Noch positivere Werte als Potsdam weisen nur Ratingen und Detmold, beide in Nordrhein-Westfalen, auf.

36,8
Prozent der Potsdamer Siedlungs- und Verkehrsfläche ist versiegelt.

In Potsdam sind 36,8 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt – so viel Boden ist dauerhaft mit undurchlässigen Materialien bedeckt, etwa durch Straßen oder Gebäude. Damit liegt Potsdam dank seiner vielen Parks deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 45 Prozent. Das Grünvolumen betrachtet Grünflächen mit klimaregulierendem Effekt. Hier weist Potsdam 4,80 Kubikmeter Grün pro Quadratmeter Fläche auf. Zum Vergleich: In Ludwigshafen am Rhein sind es 1,63 Kubikmeter pro Quadratmeter.

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„In Zeiten der Klimakrise brauchen unsere Städte unversiegelte Böden zur Versickerung von Wasser und Grünflächen zur Kühlung“, sagt Barbara Metz, DUH-Bundesgeschäftsführerin. „Der anhaltende Trend zu mehr Beton und weniger Grün ist alarmierend. Statt zu lebenswerten Orten der Erholung entwickeln sich unsere Städte zu Hitze-Höllen.“

Der DUH fordert von der Bundesregierung einen Stopp von Flächenversiegelung bis 2035, Umbau statt Neubau, bundesweite Standards für die Begrünung von Schulhöfen sowie verbindliche Grünanteile auf kommunaler Ebene. Baumlose Grünflächen hätten beispielsweise einen etwa zwei- bis viermal geringeren Kühleffekt als baumbestandene Flächen, heißt es.

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