
© Andreas Klaer
Bundesministerin besucht Potsdamer Wohnheim : 64.000 Euro für Hitzeschutz im Lerchensteig
Das Außengelände des Obdachlosenheims soll besser vor Hitze und Starkregen geschützt werden, dafür übergab Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) Fördergelder in Höhe von 64.400 Euro an die Awo Potsdam.
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Gründächer, Baumpflanzungen, Entsiegelungen: Das sind einige der Maßnahmen, mit der das Obdachlosenheim am Lerchensteig künftig besser vor Hitzewellen und Starkregen geschützt sein soll. Für diese Klimaanpassungsmaßnahmen überreichte Bundesumweltministerium Steffi Lemke (Grüne) am Dienstag einen Förderbescheid in Höhe von rund 64.400 Euro an die Arbeiterwohlfahrt Potsdam (Awo), die das Heim betreibt.
Mit unserer Förderung unterstützen wir soziale Einrichtungen dabei, Maßnahmen gegen Klimafolgen umzusetzen.
Steffi Lemke (Grüne), Bundesumweltministerin
„Langanhaltende Hitzewellen, Starkregenereignisse und Hochwasser treten in Folge der Klimakrise immer häufiger auf“, sagte Lemke. Obdachlose seien von Extremwetter besonders stark betroffen und seien daher auf Rückzugsorte wie das Heim am Lerchensteig angewiesen: „Mit unserer Förderung unterstützen wir soziale Einrichtungen dabei, Maßnahmen gegen diese Klimafolgen umzusetzen“, so Lemke. Dazu gehörten unter anderem begrünte Dächer und Fassaden, aber auch schattenspendende Bäume und Sträucher.
95 Menschen wohnen in dem Heim, hinzu kommen 24 junge Obdachlose zwischen 18 und 30 Jahren, die in einem eigenen Gebäude wohnen. Sie alle wohnen in Einzelzimmern – in denen kann es im Sommer schnell heiß werden, sagte Angela Schweers, Vorstandsvorsitzende des Awo Bezirksverbands Potsdam e. V.: „Daher sind wir froh, dass wir bei der Förderung mitbedacht wurden.“

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Das Geld soll vor allem dazu genutzt werden, um das große Außengelände des Obdachlosenheims im Sommer angenehmer zu gestalten: „Hier im Eingangsbereich sehen sie ja zum Beispiel, wie stark versiegelt der ist“, sagte Heimleiter David Weidling bei einer kurzen Begehung. Diesen Bereich oder auch den Parkplatz zu entsiegeln, könnte eine mögliche Maßnahme sein, um das Gelände abzukühlen und Starkregen besser versickern zu lassen. Nicht selten war der Außenbereich bei Starkregen bereits überschwemmt.
Ein Jahr Zeit für Umsetzung
Welche Maßnahmen konkret umgesetzt werden sollen, konnte die Awo am Dienstag noch nicht sagen, denn zuerst sollen die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung befragt werden, wo es Hitzeinseln gibt und wo Abkühlung sinnvoll wäre: „Sie sollen am besten selbst sagen, wo möchte ich draußen sitzen, wo brauche ich Schatten?“, sagte Weidling. Anschließend soll gemeinsam mit einer Landschaftsarchitektin geplant werden, was genau mit dem Fördergeld passieren soll.
Der Fokus liege dabei auf den Grünpflanzungen, bauliche Schattenspender wie Sonnensegel seien eher nicht geplant, so Weidling. Vor allem sollen die bereits vorhandenen Bäume auf dem Grundstück mit besserer Wasserversorgung erhalten werden: „Unsere Bäume haben in den letzten Jahren arg gelitten“, sagte Schweers.
Ein Jahr Zeit hat die Awo für die Umsetzung der Maßnahmen. Die Mittel kommen aus dem Förderprogramm „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ des Bundesumweltministeriums. Mehr als 1000 Einrichtungen hatten sich im letzten Jahr um die Förderung beworben.
Lemke beklagte, dass es nach wie vor keine ausreichende Finanzierung für Klimaanpassungsmaßnahmen gebe: „Die aktuellen Haushaltsberatungen sind schwierig, aber ich werde alles dafür tun, damit wir die nächste Förderstufe erreichen.“
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