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Noosha Aubel (l.) soll die Nachfolgerin von Iris Jana Magdowski werden.

© Olaf Staschik/RP-Foto; A. Klaer

Suche nach Potsdams neuer Kulturdezernentin: Viel Lob für Noosha Aubel – und eine Kritik

Die designierte Bildungsdezernentin Noosha Aubel erhält Vorschusslorbeeren, die sich bereits auf Potsdam freut. Allerdings wird das Auswahlverfahren der Fraktionschefs bemängelt.

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Potsdam - Ihr Ziel ist klar: „Eine Stadt lebenswerter für ihre Einwohner zu gestalten, ist immer mein Hauptantrieb, meine Arbeitsmotivation.“ Das hat die designierte Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport, Noosha Aubel (parteilos), am Mittwoch auf PNN-Anfrage erklärt. Gute Schulen und ein vielfältiges und zielgruppenorientiertes Sport- und Kulturprogramm trügen aus ihrer Sicht „ganz entscheidend“ zur Lebensqualität einer Stadt bei: „Potsdam in diesen elementaren Lebensbereichen mitzugestalten, die erfolgreiche Wahl am 1. März vorausgesetzt, ist mein erklärtes Ziel.“ Die Herausforderungen in dieser wachsenden Landeshauptstadt seien ihr dabei durchaus bewusst und müssten – gemeinsam mit Kollegen und externen Partnern – sowohl strategisch als auch mit viel Engagement angegangen werden, sagte die 41-Jährige, die noch als Amtsleiterin für Jugend, Schule und Sport in der 55 000-Einwohner-Stadt Hilden bei Düsseldorf beschäftigt ist.

Aubel soll am 1. März von den Stadtverordneten bestätigt werden

Doch das soll sich ändern. Am Dienstag hatten sich die Fraktionschefs in der Stadtverordnetenversammlung mit Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) auf Aubel, in Hannover geboren und Tochter einer Inderin, verständigt. Sie setzte sich damit gegen zwei weitere Kandidatinnen durch, die ein Personalberatungsunternehmen aus insgesamt 117 Bewerbern ausgesucht hatte. Die studierte Organisationsmanagerin und Pädagogin soll nun am 1. März im Stadtparlament bestätigt werden. Parteiübergreifend wurde gegenüber den PNN gelobt, Aubel habe bei ihrer Vorstellung einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Auch von einer Lokalzeitungsreporterin der Rheinischen Post aus Hilden hieß es, Potsdam habe mit Aubel eine gute Wahl getroffen. Sie tritt die Nachfolge der im Mai aus Altersgründen scheidenden und wegen ihrer Schul- und Sportpolitik mehrfach kritisierten Dezernentin Iris Jana Magdowski (CDU) an.

Aber auch Kritik gab es am Mittwoch – nicht an der Kandidatin, sondern am Verfahren. So sagte beispielsweise Linke-Kreischef Sascha Krämer den PNN, dass er eigentlich davon ausgegangen sei, dass die besten Bewerber sich allen Stadtverordneten in den Fraktionen vorstellen sollten – und nicht nur, wie am Dienstag geschehen, den Fraktionsvorsitzenden. Diese hatten sich dann schnell auf Aubel verständigt. Krämer dazu: „Drei kompetente Frauen haben es in die Auswahl geschafft – doch leider können die meisten Stadtverordneten sie nicht alle drei kennenlernen und befragen.“ So werde sich nur Aubel vorstellen können. „Darüber bin ich gelinde gesagt verwundert und enttäuscht.“ Ihm und vielen Kollegen würde so die Chance auf eine faire Auswahl genommen, die Meinungsbildung eingeschränkt. „Warum wird vom üblichen Verfahren abgewichen? Warum öffnet der Oberbürgermeister bei all den gemachten Erfahrungen diese Flanke für Kritik?“ Dagegen verteidigte Stadtsprecher Stefan Schulz das Vorgehen, das Votum für Aubel sei eben eindeutig gewesen. „Wir empfehlen, dass sich Herr Krämer mit seinem Fraktionsvorsitzenden ins Benehmen setzt.“ Im vergangenen Jahr waren die Wahlen des Sozial- und des Baudezernenten denkbar knapp verlaufen oder sogar gescheitert. Das werde nun angesichts der Bewerbungsqualität sicher anders laufen, sagten am Mittwoch sogar Kritiker des Verfahrens.

Aubel: "Ich denke, ich passe gut zu Potsdam"

Noosha Aubel jedenfalls freut sich auf Potsdam: „Ich denke, ich passe gut zu Potsdam.“ Zusammen mit ihrer Familie – ihr Mann, zwei Töchter und eine Oma – würde sie gern ihren Lebensmittelpunkt hierher verlegen, sagte sie weiter: „Potsdam habe ich bei einer Reihe von privaten Besuchen kennen und schätzen gelernt.“ 

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