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Proteste gegen Flüchtlinge: Viele Bedenken

Wie auf Hermannswerder gehen auch Groß Glienicker gegen ein dort geplantes Flüchtlingsheim vor

Stand:

Nach Hermannswerder wächst auch in der Waldsiedlung in Groß Glienicke der Widerstand gegen ein dort geplantes Flüchtlingsheim. Anwohner der an der Seeburger Chaussee haben sich mit ihren Bedenken bereits an Oberbürgermeister Jann Jakobs und Ortsvorsteher Franz Blaser (beide SPD) gewandt. Dort weist man die Kritik aber zurück.

Den PNN liegt unter anderem ein Brief des Anliegers Joachim Hendricks an Jakobs vor. Das wichtigste Argument: Das ab nächstem Sommer als Asylheim vorgesehene Gebäude sei eigentlich als Kita und Schule in der wachsenden Siedlung vorgesehen gewesen. „Auf diese Planung haben sich die Familien mit kleinen Kindern bei der Wahl ihres neuen Wohnorts verlassen“, so der Arzt. Unter seinen Nachbarn aus sechs verschiedenen Nationen herrsche Verständnis für die Not der Kriegsflüchtlinge. „Dies darf aber nicht dazu führen, dass Lösungsmöglichkeiten nicht mehr rational bewertet und auch kritisiert werden können“, so Hendricks.

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Stadtsprecher Jan Brunzlow bestätigte auf Anfrage, dass das Haus als Fläche „für Schule und soziale Nutzung“ ausgewiesen sei. Doch stamme dieser Plan noch aus der Zeit vor der Eingemeindung des Ortsteils vor mehr als zehn Jahren. In der Schulplanung der Stadt sei dort keine Einrichtung vorgesehen. Gespräche mit einem privaten Schulanbieter, das Haus zu nutzen, sind gescheitert – nach PNN-Informationen an Kostenfragen. Das private BIP-Kreativitätszentrum Berlin hatte vor knapp drei Jahren Pläne vorgestellt, aus dem Haus eine Grundschule zu machen.

Wie berichtet hatten die Stadtverordeneten zuletzt zehn neue Unterkünfte für mehr als 900 Flüchtlinge beschlossen. Auf Hermannswerder hat eine Bürgerinitiative bereits mit Klage gedroht – das Gleichgewicht zwischen Anwohnern und den dort befindlichen Sozialeinrichtungen für Behinderte und Suchtkranke werde durch ein Asylheim gestört.

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