Homepage: „Viele haben klare Vorstellungen“
Wer ins Ausland gehen will, findet beim Akademischen Auslandsamt Rat
Stand:
Frau Neum-Flux, in Ihrer Einrichtung wurden bereits unzählige Studierende beraten, die sich mit dem Gedanken tragen, ins Ausland zu gehen. Mit welchen Anliegen kommen sie zu Ihnen?
Das Spektrum ist weit gefächert. Viele Studenten haben bereits klare Vorstellungen von ihrem Auslandsaufenthalt. Da geht es meist um die Finanzierung, konkrete organisatorische Fragen oder die sprachliche Vorbereitung. Anders sieht es aus, wenn sich Studenten erst einmal an das Thema herantasten und die eigenen Interessenlagen für sich klar machen müssen: Was kann ich im Ausland studieren? Kann ich auch ein Praktikum machen? Wird mein Auslandsstudium überhaupt anerkannt und studiere ich dann nicht zu lange? Nicht zuletzt kommt es auch vor, dass wir dabei helfen, skeptische Eltern für die Idee zu begeistern.
Wie können Sie unterstützen?
Meinen Kolleginnen sind wirklich keine Fragen fremd. Wir helfen, die passende Hochschule zu finden, beraten bei Stipendienbewerbungen, stellen gemeinsam mit den Beratern in den Fächern den Kontakt zu den Partnerhochschulen her und unterstützen bei den Dingen, die vor und nach dem Auslandsaufenthalt an der Uni zu erledigen sind.
Wie sieht denn das gesamte Prozedere aus?
Da gibt es viele Möglichkeiten. Es empfiehlt sich tatsächlich der Besuch der Sprechstunde. Interessierte sollten schon zu Beginn des Studiums unsere Infoabende für Erstsemester besuchen. Dann sind sie gut gerüstet.
Welches sind die beliebtesten Länder und wohin geht es seltener?
Anders als vermutlich die meisten glauben, sind weder die USA noch Großbritannien unsere Zielländer Nummer eins, obwohl sie natürlich gut nachgefragt sind. Spitzenreiter ist Spanien, gefolgt von Frankreich. Momentan erweitern wir unser Angebot in Lateinamerika. Und viele Studenten gehen mittlerweile nach Russland, sei es zu Sprachkursen, zum Austauschstudium oder im Rahmen unserer russlandbezogenen Studiengänge. Ein künftiger Entwicklungsbereich ist Asien.
Wie lange dauern die Aufenthalte?
Wie schon gesagt, den klassischen Standardaufenthalt gibt es nicht. Wer ein Feldpraktikum oder einen Sprachkurs bevorzugt, wird wahrscheinlich nur drei bis vier Wochen im Ausland sein, ein Praktikum lohnt sich nicht unter drei Monaten und auch die Abschlussarbeit kann je nach Themenstellung vier Wochen oder drei Monate dauern. Leider wird im Zuge der Bologna-Reform häufig geäußert, dass allzu lange Auslandsaufenthalte nicht realisierbar seien. Meiner Meinung nach ist das Unfug, von dem sich Auslandsstudienwillige nicht abschrecken lassen sollten. Ich sehe die Uni und die Fächer in der Pflicht, Studiengänge mit entsprechenden Mobilitätsfenstern zu schaffen. Da sind wir auf einem guten Weg.
Sie kümmern sich mit speziellen Angeboten auch um die ausländischen Gäste der Universität?
Ja, wir haben vor einigen Jahren das Welcome Center gegründet, das sich um die besonderen Bedürfnisse ausländischer Wissenschaftler kümmert. Ohne Wenn und Aber: Es ist eine Erfolgsgeschichte geworden, die für die Reputation der Uni im Ausland enorm wichtig ist.
Auf welche Entwicklung kann das Akademische Auslandsamt zurückschauen?
Am Anfang haben wir viel Hilfe bei sozialen Problemen unserer Gäste gewährt. Kontakte gab es vor allem zu den ehemaligen sozialistischen Ländern und einigen Entwicklungsländern wie Angola oder Mosambik. Zum Teil existieren diese Partnerschaften noch heute. Ab 1993 begann die Suche nach Partnern in Westeuropa. Nach und nach kam dann ein „großer Blumenstrauß“ zustande. Seit 2008 gibt es an der Uni eine strategische Zielrichtung auf Länder wie Polen, die Russische Föderation und Lateinamerika. Und gerade arbeitet die Hochschule an einer expliziten Internationalisierungsstrategie. Das Ergebnis wird unsere Arbeit beeinflussen, unser Selbstverständnis aber kaum: Wir sind Gestalter und Dienstleister mit großem Serviceangebot.
Das Gespräch führte Petra Görlich
Regina Neum-Flux
leitet seit vielen Jahren das Akademische Auslandsamt der
Universität Potsdam. Im Angebot sind
Länder wie Spanien, Frankreich, Russland und die USA.
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