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Die Geburtstagskinder. Johanna, Franziska, Alexander und Charlotte Kübler (v.l.n.r.) aus Babelsberg sind am Freitag zwölf Jahre alt geworden. Die Patenschaft für Potsdams einzige Vierlinge hat Oberbürgermeister Jann Jakobs übernommen. Er besuchte die Kinder am Samstag.

© Andreas Klaer

Potsdams Vierlinge feierten 12. Geburtstag: Vier schaffen das

Franziska, Charlotte, Johanna und Alexander Kübler sind wieder ein Jahr älter geworden: Potsdams einzige Vierlinge feierten ihren zwölften Geburtstag. Und sie haben Pläne für die Zukunft.

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Potsdam - Wenn bei Küblers in Babelsberg einmal im Jahr Fernsehteams und Lokalzeitungen vorfahren und die kleine Straße zuparken, wundert sich von den Nachbarn schon keiner mehr. Die wissen dann: Vier Kinder der Familie sind erneut ein Jahr älter geworden und der Oberbürgermeister ist auf dem Weg, um zu gratulieren. Denn Franziska, Charlotte, Johanna und Alexander Kübler sind Vierlinge – was generell sehr selten und in Potsdam derzeit einmalig ist. Am Freitag feierten sie ihren zwölften Geburtstag, am Samstag kam Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) mit einem Geschenk bei der Familie vorbei. Bereits kurz nach der Geburt der Vierlinge im Jahr 2005 hatte Jakobs eine Patenschaft für die Kinder übernommen und besucht sie seitdem regelmäßig.

"Früher sahen wir gleicher aus"

Den Rummel, der damit ins Haus der Küblers einkehrt, nehmen die vier Kinder gelassen hin. Wie Profis lassen sie sich von Kameraleuten und Fotografen nebeneinander auf der Couch platzieren und beantworten nebenher viele Fragen der Journalisten: Wie das sei, stadtbekannt zu sein, ob das nicht manchmal zu viel werde, immer zusammen zu sein, denn schließlich gingen ja auch alle in eine Klasse? „Es ist lustig und manchmal ist man auch ein bisschen stolz“, antwortet Alexander, und Franziska sagt: „Zusammen hat man immer jemanden zum Spielen. Wir machen auch viel zusammen durch.“ Außerdem habe man sich daran gewöhnt, auf der Straße gefragt zu werden, ob man „ein Kindergeburtstag“ sei. Weil die Vierlinge nicht eineiig sind, halte man sie oft nicht für Geschwister, erzählen sie. „Früher sahen wir aber gleicher aus“, sagt Franziska.

Inzwischen träten aber nicht nur die äußeren Unterschiede stärker zutage, sondern auch die verschiedenen Interessen und Charaktereigenschaften. Während Alexander – der Älteste der Vierlinge – und Franziska diejenigen seien, die vorangingen, seien Charlotte und Johanna eher zurückhaltend. Das spiegelt sich auch in den Zukunftswünschen: Alexander will alles auf sich zukommen lassen, Franziska Kriminalkommissarin werden und Johanna und Charlotte einen „Bauernhof mit vielen Tieren“ aufmachen, wie sie erzählen.

Gutscheine für das blu

Für Jann Jakobs ist es übrigens die einzige Mehrlingspatenschaft, wie er sagt. Wie es sei, in einem kinderreichen Haushalt aufzuwachsen, das wisse er gut – er selbst sei mit sieben Geschwistern großgeworden. Vielleicht hat er deshalb den Geburtstagskindern einen Gutschein für das neue Potsdamer Schwimmbad blu überreicht, der gleich für die ganze Familie gilt. Der Oberbürgermeister bringt aber nicht nur materielle Geschenke vorbei, wie Franziska sagt: „Er spielt auch immer mit uns, wenn er vorbeikommt.“ Zweimal im Jahr sei das, Weihnachten und an den Geburtstagen. Und Vater Andreas bestätigt: „Er kommt dann ganz privat vorbei und verbringt Zeit mit den Kindern, was uns sehr freut.“

Mitten im Trubel aus hin- und herlaufenden Kameraleuten und Fotografen, Kaffeetafel und dem Auspusten von Geburtstagskerzen beobachten die zwei größeren Schwestern der Vierlinge, Beatrice und Katharina, alles in Ruhe aus dem Hintergrund heraus. Doch so entspannt seien sie nicht immer gewesen: „Früher war das oft anstrengend, vor allem, wenn sie sich gestritten haben“, erzählt Katharina. „Würde heute von den Medien aber keiner mehr kommen, würden sie sich auch wundern“, ergänzt Mutter Josephine lächelnd.

Genauso wie die Nachbarn wahrscheinlich – der Vierlingsgeburtstag gehört seit elf Jahren fest zum Jahresplan der Stadt. Und dass das Interesse nachlässt, damit ist eher nicht zu rechnen. Auch, weil es nicht wenige Potsdamer interessieren dürfte, was aus den Träumen von Kriminalpolizei und Bauernhof einmal werden wird. 

Andrea Lütkewitz

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