Landeshauptstadt: Vize-Chefin der Union verlässt CDU Mehrere Parteiaustritte nach Bundestagswahlsieg
Nach dem überraschenden Sieg der CDU bei der Bundestagswahl in Potsdam muss die Partei drei Austritte verkraften. Die stellvertretende Kreisvorsitzende der Potsdamer CDU, die Neu Fahrländer Ortsvorsteherin Carmen Klockow, bestätigte den PNN am Dienstag, sie werde zum Monatsende aus der CDU austreten.
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Nach dem überraschenden Sieg der CDU bei der Bundestagswahl in Potsdam muss die Partei drei Austritte verkraften. Die stellvertretende Kreisvorsitzende der Potsdamer CDU, die Neu Fahrländer Ortsvorsteherin Carmen Klockow, bestätigte den PNN am Dienstag, sie werde zum Monatsende aus der CDU austreten. Auch ihr Mann Jörn Klockow, Ex-Landesgeschäftsführer der Senioren-Union, und der Neu Fahrländer Gewerbetreibende Remo Kirsch wollen die Union verlassen. Carmen Klockow legt auch den Vorsitz der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) nieder, Kirsch sein Amt als stellvertretender MIT-Chef.
Carmen Klockow sagte, die drei Austrittserklärungen seien bereits in der Potsdamer CDU-Geschäftsstelle eingegangen. Die Entscheidung habe sie sich nicht leicht gemacht, diese sei „in den letzten Wochen gereift“. Sie habe mit der Bekanntgabe bis nach der Bundestagswahl warten wollen, um ihre zurückliegende Arbeit als auch Freunde in der CDU nicht zu beschädigen: „Ich habe mich über den Sieg der Christdemokraten sehr gefreut.“
„Viele Gründe“ haben zu diesem Entschluss geführt, erklärte die promovierte Ärztin, mehr wolle sie nicht sagen. „Ehrlichkeit, Offenheit, gegenseitige Wertschätzung, Solidarität und Kooperation“ seien ihr sehr wichtig; Menschen in Führungspositionen der CDU Potsdam ließen diese Eigenschaften jedoch vermissen. Sie brauche „für eine verlässliche Politik auch einen verlässlichen Zusammenhalt“. Auf die Frage, ob sich ihre Kritik gegen die Potsdamer CDU-Vorsitzende und Umweltstaatssekretärin Katherina Reiche richte, sagte Klockow: „Kein Kommentar“. Explizit nimmt sie den Landtagsabgeordneten Steeven Bretz von ihrer Kritik aus. Dieser habe ihr immer „mit Rat und Tat zur Seite gestanden“.
Klockow kündigte an, sie werde bis zur Kommunalwahl im Mai 2014 Ortsvorsteherin von Neu Fahrland bleiben. Wie es dann weitergehe, wisse sie noch nicht. Einen Beitritt zu den Potsdamer Demokraten, gegründet von den auch aus der CDU ausgetretenen Stadtverordneten Peter Schultheiß und Wolfgang Cornelius, erwäge sie momentan nicht. Ihr Mann Jörn Klockow gab Differenzen in der Senioren-Union als Grund für den Austritt an: „Es war für mich überfällig.“ Remo Kirsch sprach von einem „lang überlegten Schritt“ – ohne Gründe zu nennen. Schon mehrfach hatte die Potsdamer CDU wegen innerparteilicher Grabenkämpfe in den Schlagzeilen gestanden.
Indes teilte CDU-Kreisgeschäftsführer Karl-Heinz Kollhof mit, die CDU Potsdam habe den Parteiaustritt Klockows „mit Bedauern“ zur Kenntnis genommen. Kollhof: „Wir haben das Engagement von Frau Dr. Klockow stets als inhaltsorientiertes und bereicherndes Wirken für die Union wahrgenommen und schätzen ihre Arbeit als Ortsvorsteherin.“gb
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