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Landeshauptstadt: Vollsperrung und Ersatzverkehr

Die S-Bahngleise zwischen Wannsee und Griebnitzsee sollen im Jahr 2015 erneuert werden

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Bauarbeiten an der S-Bahn zwischen Potsdam und Berlin werden wohl weiterhin zum Alltag für Pendler gehören. Nach Abschluss der laufenden Sanierung der Strecke zwischen Wannsee und Grunewald soll auch die Strecke zwischen dem S-Bahnhof Berlin-Wannsee und Potsdam-Griebnitzsee saniert werden, erfuhr die PNN aus der Bahnspitze. Die Arbeiten könnten im Jahr 2015 stattfinden. S-Bahnnutzer müssen sich für die Bauzeit auf eine Vollsperrung einstellen. Die Dauer der Sanierung des mehrere Kilometer langen Streckenteils ist noch offen.

Grund für die Sperrung ist, dass es auf dem Abschnitt zwischen Wannsee und Griebnitzsee nur ein Gleis für die S-Bahn gibt. Dieses wurde nach dem Mauerfall verlegt und ist nun nach mehr als 20 Jahren reif für eine Instandsetzung. Da es keine Ausweichmöglichkeit gibt, würde Potsdam für die Dauer der Bauarbeiten vom S-Bahnnetz abgekoppelt werden. Von der Deutschen Bahn, die für die Gleisanlagen zuständig ist, war am Freitag keine offizielle Stellungnahme zu erhalten.

Obwohl es während der Bauarbeiten Schienenersatzverkehr geben soll, bliebe Potsdam für die Dauer der Streckensperrung nur die Regionalbahn als schnelle Verbindung nach Berlin. Der Bahnkundenverband DBV fordert deshalb, Alternativen zu prüfen. So könnten zusätzliche Züge auf den Regionalbahngleisen eingesetzt werden. Diese könnten auch am Bahnhof Griebnitzsee halten. Denn nach den Planungen der Bahn soll dort bis zum Jahr 2015 ein zweiter Regionalbahnsteig entstehen.

Klar ist, dass im S-Bahnnetz derzeit zahlreiche Streckenabschnitte überholt werden. Nachdem sich die Bahn jahrelang mit Investitionen zurückhielt, gibt es Nachholbedarf. Allein in diesem Jahr investiert die Deutsche Bahn 325 Millionen Euro in die Infrastruktur von Bahnhöfen und Strecken in der Region. Schwerpunkt ist die Grunderneuerung von Gleisanlagen der S-Bahn. Derzeit wird die Strecke der S 7 zwischen Grunewald und Nikolassee inklusive mehrerer zum Teil mehr als 100 Jahre alter Brücken saniert. Wegen mehrerer eingleisiger Abschnitte in der Baustelle müssen die Züge in Grunewald jeweils auf das Eintreffen des entgegenkommenden Zuges warten. Zudem können die Züge dort nicht schnell genug fahren. Die Fahrtzeit von Grunewald in Richtung Wannsee hat sich deshalb um fünf Minuten verlängert. Im Frühjahr kommenden Jahres soll dann der Streckenteil zwischen Nikolassee und Wannsee an der Reihe sein.

Um Verspätungen auf der Strecke nach Potsdam zu vermeiden, lässt die S-Bahn deshalb seit Juni statt der S 7 die S 1 nach Potsdam fahren. Doch auch hier wird gebaut: In dieser Woche gab es in den Abendstunden Pendelverkehr zwischen Wannsee und Schöneberg, weil an der Yorckstraße in Berlin-Kreuzberg der Abriss einer Brücke vorbereitet werden musste. Und zwischen dem 22. November und dem 8. Dezember wird der von der S 1 genutzte Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn im Berliner Zentrum dichtgemacht, um die Schienen auszutauschen. Schon in den Osterferien wurden zwischen Mexikoplatz und Schlachtensee die Schienen erneuert.

Die Anbindung Potsdams an Berlin und den Fernverkehr wird immer wieder kritisiert. Erst kürzlich forderte die Stadtverwaltung eine Regionalbahnverbindung an den ICE-Bahnhof in Spandau. Doch das Land lehnte ab. Nun fordern der Vorsitzende der Potsdamer Linken, Sascha Krämer, und die Junge Union, die S-Bahn nach Potsdam in der Nacht wenigstens stündlich fahren zu lassen. Bislang ist an Wochentagen zwischen 0.40 Uhr und 4 Uhr Betriebspause. In dieser Zeit fährt auch kein Regionalzug.

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