ATLAS: Volltreffer
Sabine Schicketanz findet Jauchs klare Worte gut und nötig
Stand:
Günther Jauch hat die Potsdamer Stadtverwaltung in aller Öffentlichkeit demontiert. Seine Kritik ist an Härte kaum zu übertreffen. Allein die Aussage, er habe manches Gebäude nicht zur Sanierung erworben, weil er einem Sachbearbeiter nicht ein zweites Mal begegnen wollte, hat im Potsdamer Rathaus zweifellos Krisenstimmung ausgelöst. War diese Demontage wirklich nötig? Die Antwort lautet: Ja. Selbst ohne Detailkenntnis der Vorgänge um Jauchs Bauprojekte darf angenommen werden, dass der Fernsehjournalist nicht übertreibt. Denn er ist Profi, kennt die Wirkung seiner Worte. Und seine Rede bei der Verleihung der Schinkelmedaille – mit der seine Verdienste um die Potsdamer Architektur gewürdigt werden sollten – war offensichtlich nicht aus dem Stegreif gehalten. Jauch hatte ein Manuskript vor sich, las teilweise ab. Der Angriff scheint also wohl vorbereitet und kalkuliert. Und er ist nötig. Denn Klagen über die Potsdamer Bauverwaltung gibt viele. Allerdings traut sich sonst kaum ein Bauherr, die Vorgänge öffentlich zu machen – viele befürchten, als Reaktion könnten die Genehmigungs-Hürden noch höher werden oder andere Repressalien folgen. Jauchs Rede ist ein kräftiger Warnschuss, ein Volltreffer – der Konsequenzen nach sich ziehen muss.
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