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Vom Aussterben bedroht. Der Hirschkäfer ist das Insekt des Jahres 2012.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: Vom Aussterben bedroht

Ausstellung im Stadthaus: Alles über Hirschkäfer – und wie man sie fotografiert

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Er ist der größte Käfer Europas. In seiner sechswöchigen Lebenszeit kann der Hirschkäfer eine Maximallänge von 7,5 Zentimeter erreichen. Am gestrigen Dienstag eröffnete im Stadthaus die Ausstellung „Hirschkäfer - Insekt des Jahres 2012“. „Das der Hirschkäfer zum Insekt des Jahres 2012 gewählt wurde liegt daran, dass er bedroht ist“, sagte die auch für Umweltschutz zuständige Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos). Durch das Entfernen maroder Eichen werden den Larven des Käfers ihre Lebensräume genommen, da sie sich vom Totholz der Eichen ernähren.

Seinen Namen hat der Käfer dank seines geweihartigen Oberkiefers, der Mandibel. Diese kann der Käfer jedoch nicht zur Nahrungsaufnahme nutzen, da er nur die Pflanzensäfte aus der Eichenrinde heraussaugt. Um besser an den Saft zu kommen, muss ihm das Weibchen bei der Nahrungsaufnahme helfen. Es hat keinen so intensiv ausgeprägten Oberkiefer und kommt damit leichter an den Saft heran. Das Weibchen lockt ihren Partner mit Sexuallockstoffen, den Pheromonen, an. Oft kommen mehrere Männchen und müssen dann gegeneinander kämpfen, um sich mit dem Weibchen paaren zu können. Die beiden Männchen versuchten den jeweilige Gegner mithilfe der Mandibeln auf den Rücken zu drehen oder vom Ast zu werfen.

„Hirschkäfer leben oft hoch in den Baumwipfeln und zeigen sich eher selten auf dem Boden“, so die Fotografin Anneli Krämer. Sie hat an dem Fotowettbewerb teilgenommen und kam unter die ersten 30 Platzierten. „In Potsdam findet man den Hirschkäfer eigentlich nicht. Ich bin dafür drei Wochen nach Dubrow, im Südosten Berlins, gefahren“, sagte die 62-Jährige. Man müsse die Augen offen halten und geduldig auf ein Motiv warten, sagte die Fotografin. Ihr ausgezeichnetes Bild „Kräftemessen“ zeigt den Kampf zwischen zwei Männchen. „Er ist der schönste Käfer, den wir haben“, findet die Fotografin Krämer.

Insgesamt haben 79 Fotografen aus zehn Bundesländern, Österreich und der Schweiz an dem Wettbewerb teilgenommen. Parallel zu dem Fotowettbewerb hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald einen Malwettbewerb für Kinder ausgerufen. An ihm haben sich die Brandenburger Waldschulen und -kindergärten beteiligt. „Insgesamt haben wir 701 Bilder von 30 Schulen und Kindergärten bekommen. Davon werden 20 ausgezeichnet“, sagte der Vorsitzende Moritz Wenning. Die 30 besten Fotografien und die 20 ausgesuchten Bilder können nun im Stadthaus betrachtet werden. Sonja Radtke

Sonja Radtke

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