Landeshauptstadt: Von China nach Potsdam
Zur Messe Germany Travel Mart kamen Reisejournalisten und Touristiker aus der ganzen Welt
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Nauener Vorstadt/Innenstadt - In eine andere Stadt sollen sie gefahren werden – und nach nur dreißig Minuten sind sie da. Die Reisejournalisten, die zum Germany Travel Mart (GTM) nach Deutschland gekommen sind, staunen nicht schlecht. Sind sie wirklich schon in Potsdam? Neugierig schauen sie sich um – und halten ihre Beobachtungen sofort auf Fotos fest.
In Berlin und Potsdam geht heute eine internationale Tourismus-Veranstaltung zu Ende, zu der mehr als 1000 Vertreter der Tourismusbranche gemeinsam mit 90 Reisejournalisten angereist sind. Gestern hatten die Pressevertreter die Gelegenheit, sich Brandenburgs Landeshauptstadt ganz in Ruhe anzuschauen. Und die nutzten sie ausgiebig, schließlich hatten die meisten von ihnen einen weiten Weg zurückgelegt, um Potsdam zu sehen: Aus europäischen Ländern, aber auch aus den USA, aus Korea, Israel, Brasilien, Indien und China kamen die Gäste.
Ihre Tour führte sie natürlich nach Sanssouci, aber auch zum Krongut Bornstedt und zum Schloss Cecilienhof. Das dortige Museum öffnete seine Türen für die gespannten Besucher ausnahmsweise an einem Montag. Reisejournalistin Bing Li zeigt sich beeindruckt: „In China mögen wir besonders die schönen Aussichten – und davon gibt es hier in Potsdam sehr viele.“ In ihrem Heimatland arbeitet die Journalistin für ein Reisemagazin und will nun ihren Lesern die neu entdeckte Stadt näherbringen. „Ich denke, es ist eine tolle Ergänzung zu einem Berlinbesuch“, sagte sie. In China entdeckten die Menschen gerade das langsame Reisen: „Nicht nur so viel wie möglich sehen, jetzt möchten die Menschen auch länger an einem Ort bleiben und mehr von der Kultur kennen lernen.“
Genau das sei Potsdams Stärke, bestätigt Brigitte Freitag von der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB). Nach Frankreich liege Deutschland auf Platz zwei bei Kulturreisen – und Brandenburgs Hauptstadt spiele dabei eine wichtige Rolle. „Potsdam ist schon ein Begriff“, berichtet Freitag. So seien die Übernachtungszahlen 2006 im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent gestiegen. Vor allem der Unesco-Welterbestatus wirke anziehend auf Besucher. Aber auch jenseits der Schlösser und Gärten habe Potsdam etwas zu bieten: In der Schiffbauergasse kommen auch Gäste mit Lust auf Moderneres auf ihre Kosten.
Die angebotene Unesco-Tour interessiert auch Drago Bulc, Fernsehjournalist aus Slowenien. Mit seiner mitgebrachten Kamera hält er seinen Potsdam-Besuch fest – das Material wird später im Slowenischen Fernsehen zu sehen sein.
Am Abend trafen sich die 1400 GTM-Besucher zum Gala-Dinner im Kutschstall am Neuen Markt. Die Gäste wurden mit Spezialitäten aus der Region bewirtet – zu den 800 Kilo Beelitzer Spargel gab es Brandenburger Landschinken. Doch der Höhepunkt des Abends folgte erst nach dem Essen: Auf elf Schiffen der Weissen Flotte Potsdam und der Stern- und Kreisschifffahrt fuhren die Gäste nach Wannsee, begleitet unter anderem von einem Programm aus Lichtinstallationen und Darbietungen des Hans Otto Theaters. Frida Thurm
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