Landeshauptstadt: „Von Hollywood die Nase voll“
Bei der Mammutproduktion „Der Wolkenatlas“ werden gleich vier Oscar-Preisträger mitspielen
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Es soll mit einem Budget von 100 Millionen Euro der teuerste deutsche Film aller Zeiten werden, gedreht im Studio Babelsberg – und Produzent Stefan Arndt („Das weisse Band“) gibt sich selbstbewusst: „Ich habe das Gefühl, dass die Welt langsam von Hollywood die Nase voll hat“, sagte der Wahlbabelsberger im Gespräch mit der Tageszeitung „Die Welt“. Für ihn sei die geplante Bestsellerverfilmung von „Der Wolkenatlas“, bei der Tom Tykwer („Drei“) gemeinsam mit den Wachowski-Geschwistern („Matrix“) Regie führen soll, „wie eine Neuerfindung des unabhängigen Kinos“, so Arndt weiter. Für die Produktion habe man „jenseits von Hollywood unabhängige Finanziers“ gefunden. 1,5 Millionen Euro Unterstützung gibt es wie berichtet auch vom Medienboard Berlin Brandenburg.
Gleichzeitig vermeldete die britische Zeitung „The Guardian“ am Donnerstag Neuigkeiten zur Besetzung des Mammutprojektes: Gleich vier Oscar-Preisträger werden demnach ab dem 12. September in Babelsberg vor der Kamera stehen. Neben Tom Hanks („Forrest Gump“) wird auch Halle Berry („Monster’s Ball“) in einer Hauptrolle zu sehen sein, als Nebendarsteller nennt die Zeitung unter Berufung auf den Produzenten Susan Sarandon („Dead Man Walking“) und Jim Broadbent („Iris“).
Produzent Stefan Arndt fasst die Geschichte des Films nach dem Bestseller von David Mitchell, die sich über mehrere Jahrhunderte erstreckt, folgendermaßen zusammen: „Ein Typ, der ein ziemlicher Arsch ist, macht mehr durch Zufall eine kleine gute Geste, lernt eine Frau kennen und rettet am Schluss die Welt, die zwischendrin fast untergeht.“ Mitchell war von dem Drehbuch „tief beeindruckt“, wie er dem „Guardian“ zu Protokoll gab. Das Regie-Team habe die Handlung des Buches in einer neuen Form arrangiert, die „toi toi toi – grandios, eine epische Sache“ werden wird, so der Autor.
Studio Babelsberg-Vorstand Christoph Fisser freut sich wiederum auf die erste große Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Produzenten Arndt. Auch für das Filmatelier, das bereits einige Hollywood-Filme mitproduziert hat, ist „Der Wolkenatlas“ ein „große Produktion“, so Fisser: „Solche Aufträge sind wichtig für das Studio und alle Filmschaffenden in der Region, denn schon durch die Größe und die Aufmerksamkeit sorgen sie für beträchtliche Folgeaufträge.“ KG/jaha
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