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Landeshauptstadt: Von laubenpieperischer Idylle keine Spur

Ausstellung im Stern-Center gibt Anregung und Rat für Kleingärtner – weist aber auch auf Probleme hin

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Ausstellung im Stern-Center gibt Anregung und Rat für Kleingärtner – weist aber auch auf Probleme hin Am Stern - Unter dem Titel „Wir Laubenpieper“ hat das Stern-Center für eine knappe Woche die Welt des (Klein-)Gartens ganz real als Gemüsebeet, Blumenrabatte und Gehölzpflanzung unter sein Dach geholt. Der Besucher kann sich darüber informieren, wie ein moderner Kleingarten, in dem sich Anbau und Erholung ungefähr die Waage halten, aussehen sollte. Er erfährt, wie man einen Wasser- und Steingarten, einen Duft-, Kräuter- oder Japanischen Garten gestaltet. Im Heidegarten steht allerdings eine Menge Wacholder, Wirtspflanze für den gefährlichen Birnengitterrost, der dieses Obst aus vielen Kleingärten verdrängt hat. Pavillons und Musterlauben werden ebenso angeboten wie Gartengeräte und die neuesten Typen an Fäkalientanks, die auf vielen Parzellen noch fehlen. Auch nostalgische Ecken sieht man: einen nur auf Nutzung abgestellten Garten, wie er in Notzeiten üblich war und Volieren, in denen Wasservögel und Exoten an die Tradition der Kleintierzucht erinnern. Selbst eine Frauengruppe, die Bastelarbeiten herstellt, präsentiert sich. An Videowänden kann der Interessent ein Jahrhundert Kleingartengeschichte in Berlin und Brandenburg verfolgen. Auf der Ausstellung erhalten die Besucher auch Rat. Experten informieren über Kleintierzucht (heute), über Heilkräuter (8. September) und bestimmen Obstsorten (11. September, jeweils 12 - 12.30 Uhr). Mitgebracht werden können Kürbisse, der größte wird prämiiert. So idyllisch „laubenpieperisch“ wie sich das anhört, ist die Ausstellung keineswegs. Das Stern-Center hat die Kleingärtner-Landesverbände Berlin und Brandenburg mit ins Boot geholt, und die machen die Probleme deutlich, mit denen sich die 145000 Pächter herumschlagen. Der Berliner Landesvorsitzende Jürgen Hurt rechnet damit, dass das Auslaufen der Schutzfristen im Jahr 2010 etwa 10000 hauptstädtische Kleingärtner ihre Parzellen kosten wird. Viele werden dann - wie bisher schon 7500 - in Brandenburg einen neuen Garten suchen. Wie Hurt bekräftigt sein brandenburgischer Kollege Dr. Achim Friedrich, dass beide Verbände „zur Erhaltung des Kleingartenwesens in der Region ihre Kräfte bündeln“ wollen. Das drückt auch die Verleihung der nach einem Berliner Kleingartenpionier benannten Wilhelm-Naulin-Medaille zum Abschluss der Ausstellung am Freitagabend aus. Sie geht diesmal an Dagmar Reim, Intendantin des Senders rbb. E. Hohenstein

E. Hohenstein

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