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Sport: Vorentscheidendes Spiel gegen Spanien
Turbine Potsdams Bianca Schmidt, Babett Peter und Viola Odebrecht werden in der Startelf erwartet
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Die Personalnot ist groß, doch Bangemanchen gilt nicht. „Trotz der Verletzungsmisere bleibt es unser Ziel, drei Punkte zu holen“, sagt Frauen-Bundestrainerin Silvia Neid vor dem vorentscheidenden Spiel um den Gruppensieg in der Qualifikation zur Fußball-EM 2013 am heutigen Samstag im Mannheimer Carl-Benz-Stadion (16 Uhr/live im ZDF) gegen die punktgleichen Spanierinnen (je 13).
Die Absagen in Mannschaftsstärke nimmt Neid gelassen hin, sie ist von der Qualität ihrer Notelf überzeugt: „Wir können sicher nicht aus dem Vollen schöpfen, aber damit müssen wir jetzt leben. Wir sind guten Mutes.“ An der Vorgabe für den Doppelspieltag – am kommenden Donnerstag folgt in Aarau das Duell gegen die Schweiz (18.15 Uhr/live im ZDF) – hat sich nichts geändert: zweimal drei Zähler. „Wir wollen uns auf direktem Weg qualifizieren. Deswegen lautet unser Auftrag für die nächsten beiden Spiele, sechs Punkte zu holen“, sagt Neid.
Im Hinspiel hatten die Spanierinnen der DFB-Auswahl nach einem 0:2-Rückstand noch einen Punkt abgetrotzt (2:2). „Wir haben uns damals von der Hektik anstecken lassen, das darf uns nicht noch einmal passieren“, mahnt Silvia Neid. Ihre Spielerinnen sinnen auf Revanche. „Wir haben mit Spanien noch eine Rechnung offen“, sagt Innenverteidigerin Annike Krahn vom FCR Duisburg. Torjägerin Celia Okoyino da Mbabi aus Bad Neuenahr verspricht: „Wir werden auf jeden Fall so viele Tore machen, dass wir als Siegerinnen vom Platz gehen.“ Und Turbine Potsdams Mittelfeldspielerin Viola Odebrecht ergänzt: „Wir haben Respekt vor Spanien, aber ich denke, wir haben das größere Potenzial.“ Trotz der vielen Absagen.
Wenigstens hat sich das Lazarett nicht ausgeweitet. Zwar zog sich die für die gestern am Knie operierte Torfrau Nadine Angerer nachnominierte Desiree Schumann im Freitagstraining eine leichte Gehirnerschütterung zu. Die Ersatzkeeperin vom FFC Frankfurt wurde aus einem Meter Entfernung vom scharf geschossenen Ball der Duisburgerin Alexandra Popp getroffen. Der Knockout hat aber keine langfristigen Folgen: Schumann kann heute auf der Bank Platz nehmen. Das Tor hüten wird Almuth Schult (SC Bad Neuenahr), die auch schon beim von Deutschland gewonnenen Algarve-Cup Anfang März Angerer erfolgreich vertreten hatte.
Einsatzfähig meldete sich die am Donnerstag wegen einer Platzwunde an der Stirn ärztlich versorgte Verena Faißt aus Wolfsburg. Damit muss die Bundestrainerin auf neun Spielerinnen verzichten. Vom etablierten Personal fallen neben Nadine Angerer (Schleimbeutel-OP) zudem Kim Kulig (Kreuzbandriss), Simone Laudehr (Meniskus) und Inka Grings (Achillessehne) wegen Verletzungen aus, Saskia Bartusiak sitzt ihre Sperre nach der Gelb-Roten Karte aus dem Spiel gegen die Türkei (5:0) ab.
Vor Torhüterin Schult bilden voraussichtlich Bianca Schmidt aus Potsdam, Annike Krahn, Josephine Henning vom VfL Wolfsburg und Turbine Potsdams Babett Peter die Abwehrkette. Auf der Doppelsechs dürfen wie an der Algarve Viola Odebrecht und Lena Goeßling aus Wolfsburg ran. Davor dürften Fatmire Bajramaj und Melanie Behringer (beide FFC Frankfurt) sowie im Angriff Torjägerin Celia Okoyino da Mbabi und die Ex-Potsdamerin Anja Mittag (FC Malmö) zum Einsatz kommen.
Aus den sieben Gruppen qualifizieren sich die Tabellenersten und der punktbeste Zweite direkt für die Endrunde in Schweden. Die anderen sechs Gruppenzweiten ermitteln in zwei Play-off-Duellen drei weitere Teilnehmer. Der Gastgeber komplettiert das Zwölferfeld.
Die Schweizerinnen liegen mit sechs Punkten auf Rang vier der Gruppe 2. Die drei danach noch ausstehenden Gruppenspiele des DFB-Teams gegen Rumänien, Kasachstan und die Türkei gelten als Pflichtaufgaben.
Reinhard Sogl
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