Tauziehen um die Garnisonkirche: Vorwürfe gegen die Gegner
Der Verein zum Wiederaufbau der Garnisonkirche verteidigt sein Vorhaben - und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Wiederaufbaugegner
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Innenstadt - Unterstützung für den Wiederaufbau der Garnisonkirche: Der Verbund „Zerstörte Kirchen“ kritisierte am Mittwoch „teilweise überaus polemisch zugespitzten Aktionen“ der Bürgerinitiative „Für ein Potsdam ohne Garnisonkirche“, die gegen das Projekt derzeit ein Bürgerbegehren anstrengt. So werde der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau eine ideologische Nähe zum Nationalsozialismus und ein übersteigertes Preußentum unterstellt, kritisierte der Verbund, eine Arbeitsgemeinschaft verschiedener Wiederaufbauinitiativen für Kirchen und Kapellen aus Dresden, Leipzig, Magdeburg und eben Potsdam.
Weiter heißt es in der Erklärung, keiner der im Verbund zusammenwirkenden Menschen sei demokratiefeindlich oder von radikaler politischer Gesinnung: „Eine solche Behauptung wäre zutiefst verleumderisch und unehrenhaft!“
In allen von dem Verbund repräsentierten Projekten gehe es um eine Wiederherstellung der die jeweiligen Stadtbilder über Jahrhunderte prägenden Sakralbauten, die durch politische Willkür während des DDR-Regimes brutal zerstört worden seien. Solche „gebrochenen Topografien“ gelte es nun zu heilen. Insbesondere die Fördergesellschaft in Potsdam betone auch das Anliegen, über den Ort der Andacht und des Gebetes hinaus ein Bauwerk des Gedenkens, Mahnens und der Versöhnung zu errichten.
Gegen den Wiederaufbau der 1968 gesprengten Barockkirche läuft derzeit ein Bürgerbegehren, das nach Angaben der Initiatoren bereits 11 088 Potsdamer unterschrieben haben. Wenn 13 500 Unterschriften zusammenkommen, steht vermutlich ein Bürgerentscheid an. Das Wiederaufbauprojekt ist unter anderem umstritten, weil die evangelische Kirche 1933 von den Nazis zur Inszenierung der Reichstagseröffnung genutzt wurde.
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