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© Montage: Tagesspiegel/Fotos: Voto, freepik (2)

Voto-Wahlhilfe zur OB-Wahl in Potsdam: Welcher Kandidierende passt zu mir?

Sechs Männer und eine Frau wollen Potsdams Stadtoberhaupt werden. Die Online-Wahlhilfe von der Uni Potsdam und den PNN verrät, wer am besten zu den eigenen Vorstellungen passt.

Stand:

Braucht Potsdam mehr Gymnasien? Soll es mehr Flächen für Windkraft geben? Soll die Stadt Kitaschließungen trotz sinkender Kinderzahlen verhindern? Soll der ÖPNV in Randzeiten ausgedünnt werden, um Kosten zu sparen?

Wie sich die sieben Kandidierenden bei der Potsdamer Oberbürgermeisterwahl bei diesen und weiteren Potsdam-Themen positionieren und wer von ihnen am besten zu den eigenen Vorstellungen passt, erfahren Wählerinnen und Wähler bei der Online-Wahlhilfe zur OB-Wahl am 21. September auf der Plattform Voto. Diese haben Politikwissenschaftler der Universität Potsdam mit Unterstützung der Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) aufgelegt.

Voto ist eine digitale Wahlhilfe, die nach dem Prinzip des bekannten „Wahl-O-Mat“ funktioniert: Wählerinnen und Wähler geben ihre Zustimmung oder Ablehnung zu 37 Thesen auf einer fünfstufigen Skala an. Thesen, die ihnen nicht wichtig erscheinen, können sie dabei auch überspringen.

Die Wahlhilfe zeigt dann auf, wie groß die Übereinstimmung mit den verschiedenen Kandidierenden ist. Alle sieben Bewerber haben die Thesen vorab ebenfalls bewertet und erhielten zudem die Möglichkeit, ihre Wertung jeweils um eine kurze Stellungnahme zum Thema zu ergänzen. Nach der eigentlichen Abstimmung können in einem Zusatzfragebogen freiwillig weitere Daten zur Verwendung für wissenschaftliche Zwecke abgegeben werden.

Die Wahlhilfe dient der politischen Bildung, verfolgt keine kommerziellen Interessen, ist kostenlos und politisch neutral. Die abgegebenen Daten werden anonym gespeichert – Nutzer können der Speicherung der Daten per Klick im Menü widersprechen. Der Plattform-Anbieter Voto mit Sitz in Stuttgart ist eine gemeinnützige UG, die sich zum Ziel gesetzt hat, das demokratische Staatswesen zu fördern.

Wo stimmt man überein, wo liegt man auseinander?

Die Uni Potsdam hatte erstmals zur Kommunalwahl im vergangenen Jahr eine solche Wahlhilfe entwickelt – damals im Rahmen eines größeren Projektes der Universität Darmstadt zu Kommunalwahlen in mehr als 35 Orten in verschiedenen Bundesländern. Einige Thesen wurden in allen teilnehmenden Städten identisch verwendet – das ist auch bei der OB-Wahlhilfe wieder so.

Die Auswertung der Kommunalwahl-Daten laufe derzeit noch, sagt der Potsdamer Politikwissenschaftler Jan Philipp Thomeczek, der gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Ulrich auch hinter der OB-Wahlhilfe steht. Die Kommunalwahldaten seien unter anderem deshalb aufschlussreich, weil sie einen Vergleich der Positionierungen der Parteien in verschiedenen Städten ermöglichten.

Sechs Männer und eine Frau wollen Stadtoberhaupt werden. Die Voto-Wahlhilfe verrät, wer am besten zu den eigenen Vorstellungen passt.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Als Beispiel nennt er das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und seine lokalen Ableger: Bei der Analyse habe sich unter anderem gezeigt, dass der Potsdamer BSW-Ableger BfW inhaltlich noch recht nah bei den Linken liegt und sich nicht so migrationskritisch positioniert hat wie anderswo. Das BfW sei „deutlich weniger AfD-nah als in anderen Kommunen“, sagt Thomeczek.

Für die OB-Wahl könne man aus den Voto-Daten im Vergleich zur Kommunalwahl ablesen, wie sich die Kandidierenden im Verhältnis zu ihren Mutterparteien aufstellen: Versucht zum Beispiel ein Kandidat im Vergleich zu seiner Mutterpartei jetzt eher „in der Mitte zu fischen“? Auch thematische Verschiebungen gegenüber 2024 ließen sich ablesen.

Für die Auswertung rechnet der Algorithmus mittels eines Punktesystems die Übereinstimmung mit den sieben Kandidierenden aus. Nach Abschluss der Abstimmung erlaubt die Plattform per Klick auf die Kandidierenden den Blick aufs Detail: Thesengenau sieht man dann, bei welchen Themen man mit einem Kandidaten übereinstimmt und bei welchen man weiter auseinanderliegt. Außerdem kann man die Erläuterungen der Kandidierenden lesen.

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