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Landeshauptstadt: Wahlinfos in leichter Sprache

Behindertenbeauftragter präsentiert Broschüren

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Vereinzelt gab es sie bereits bei der letzten Bundestagswahl, diesmal liegen sie von allen sechs wichtigen Parteien vor: Wahlprogramme in sogenannter leichter Sprache. Diese stellte Christoph Richter, Behindertenbeauftragter der Stadt Potsdam, am gestrigen Mittwoch der Öffentlichkeit vor. Er habe sich die Programme angeschaut und empfehle sie allen Bürgern, die Schwierigkeiten beim Lesen und Verstehen von Texten in normaler Schriftgröße haben sowie beim Verstehen von langen Sätzen und komplizierten Sachverhalten. Auch Migranten würden sehr von leichter Sprache profitieren, sagte Richter.

„Damit alle Menschen die Infos verstehen. Denn alle Menschen gehören zur Gesellschaft dazu. Und alle Menschen sollen mit ihrer Wahl-Stimme mitbestimmem können“, heißt es in einem – in leichter Sprache – verfassten Schreiben von der Stadt. Die Parteien müssen das Angebot selbst finanzieren. Richter sagte, er hoffe, dass es bei den kommenden Landes- und Kommunalwahlen auch Broschüren in leichter Sprache geben wird.

Solche Hefte werden nach bestimmten Regeln verfasst und idealerweise mit kleinen Piktogrammen, also Bildern, kombiniert. Dann ähneln die Seiten, übersichtlich in großer Schrift gestaltet, denen eines Lesebuchs für Zweitklässler. Wer sich bis zur Wahl über die Parteiprogramme in leichter Sprache informieren will, kann die Broschüren bei den Geschäftsstellen der Parteien bestellen oder diese in der Geschäftsstelle des Behindertenbeauftragten im Stadthaus in der Friedrich-Ebert-Straße einsehen.

Wie im Teilhabeplan der Stadt festgeschrieben soll auch der Schriftverkehr der Verwaltung demnächst schrittweise in leichte Sprache übersetzt werden. Als erster Schritt wurde bereits der 100 Seiten lange Teilhabeplan zu einem 20-seitigen Dokument in vereinfachtem Deutsch umgeschrieben. Im Laufe des kommenden Jahres soll es die ersten Versuche mit Verwaltungsschriftstücken geben, so die Gleichstellungsbeauftragte Martina Trauth-Koschnick. Zunächst werde dies Schreiben mit informativem Charakter betreffen. Wie man rechtskräftige Post in leichter Sprache verfasst, werde eine Arbeitsgruppe erarbeiten. „Da wird es verschiedene Abstufungen geben.“

Die Gleichstellungsbeauftragte verwies gleichzeitig auf eine Umfrage, die sie als Frauenbeauftragte geführt hat: Alle Bundestagsdirektkandidaten des Wahlkreises wurden von ihr zum Thema Minijob befragt. Die Ergebnisse sind unter www.Frauenbeauftragte.de/themen zu sehen. „Zu viele Frauen kommen aus der Minijobfalle nicht mehr heraus“, so Trauth-Koschnick. Steffi Pyanoe

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