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Links und rechts der Langen Brücke: Wandel im Handel?

Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz warnt davor, wegen Karstadt gleich das Ende der City-Misere zu erhoffen Da hat sich Sven Petke wohl ein Eigentor geschossen. Der CDU-Landesvize und Kandidat für die Landtagswahl im Potsdamer Wahlkreis 22 – dazu gehören Stern, Drewitz, Kirchsteigfeld, Potsdam Süd und Zentrum Ost – hat mehr Geschäftsflächen für das Stern-Center und eine Lockerung der Sortimentsbeschränkung in den Bahnhofspassagen gefordert.

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Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz warnt davor, wegen Karstadt gleich das Ende der City-Misere zu erhoffen Da hat sich Sven Petke wohl ein Eigentor geschossen. Der CDU-Landesvize und Kandidat für die Landtagswahl im Potsdamer Wahlkreis 22 – dazu gehören Stern, Drewitz, Kirchsteigfeld, Potsdam Süd und Zentrum Ost – hat mehr Geschäftsflächen für das Stern-Center und eine Lockerung der Sortimentsbeschränkung in den Bahnhofspassagen gefordert. Dabei müsste er doch ganz genau wissen, dass besonders seine Parteifreunde stets an der Seite der Innenstadthändler gekämpft haben, seine Äußerungen sie somit in Erklärungsnöte bringen. Natürlich ist CDU-Kreischef Wieland Niekisch sofort zurückgerudert, doch es hilft nichts: Die alte Debatte schwelt wieder, und das nicht erst, seit Sven Petke wahlkampfaktiv auf das Thema aufmerksam gemacht hat. Denn nun kommt Karstadt endgültig, und mancher möchte meinen, damit sei das Ende der City-Misere absehbar. Diese Einschätzung allerdings ist mit Vorsicht zu genießen. Zum einen, weil sich die Innenstadt auch mit Kaufhaus nicht von einem Tag zum anderen in eine florierende Zone verwandeln wird – erst was lange währt, wird endlich gut. Zum anderen muss sorgfältig überlegt werden, ob Potsdam ohne wachsende Einwohnerzahl überhaupt noch mehr Einzelhandel braucht – unabhängig davon, wie es der City und Babelsbergs Einkaufsroute gerade geht. Die Kaufkraft ist nicht unendlich, die Zahl der betuchten Potsdam-Touristen nicht unbegrenzt. Sinnvoller wäre wohl, unter der Maßgabe der Wirtschaftlichkeit auf Stabilität und Qualität zu setzen – in der City und den Centern. Und braucht denn das Stern-Center noch mehr Geschäfte, um rentabel zu sein? Kaum, denn es geht ihm, nach eigenen Angaben, ziemlich gut. Die Bahnhofspassagen leiden zwar mäßig unter ihrer Sortimentsbeschränkung, doch angesichts der Umstände des einstigen politischen Beschlusses tun sie nicht gut daran, sich allzu laut darüber zu beklagen. Das ist politisch erst unbedenklich, wenn die Wunden der Innenstadt wirklich geheilt sind. Sabine Schicketanz

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