Landeshauptstadt: Wanka sieht Stadt in der Pflicht Diskussion um Potsdamer Hochschulstandort
Eine stärkeres Engagement für Wissenschaft und Studierende hat Brandenburgs Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) von der Stadt Potsdam gefordert. In einer Diskussion zum Universitätsstandort Potsdam am Freitagabend im Alten Rathaus machte Wanka die Stadtverwaltung auch für das Scheitern der Bewerbung um den Titel „Wissenschaftsstadt 2006“ verantwortlich: „Die Defizite lagen bei der Vermittlung der Stadt“, sagte sie.
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Eine stärkeres Engagement für Wissenschaft und Studierende hat Brandenburgs Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) von der Stadt Potsdam gefordert. In einer Diskussion zum Universitätsstandort Potsdam am Freitagabend im Alten Rathaus machte Wanka die Stadtverwaltung auch für das Scheitern der Bewerbung um den Titel „Wissenschaftsstadt 2006“ verantwortlich: „Die Defizite lagen bei der Vermittlung der Stadt“, sagte sie. „Es ist schade, dass die Wissenschaftler dafür eins drauf bekommen haben.“ Die Stadt müsse auch immer im Hinterkopf haben, dass Jahr für Jahr mehrere Tausend neue Studierende in die Landeshauptstadt kommen. Wanka sieht dazu auch die Hochschulen stärker in der Pflicht. Darauf, dass viele Studierende in Berlin statt Potsdam wohnen, müsse man adäquat reagieren.
Ein Vorschlag kam in dieser Frage von Romanistik-Professor Ottmar Ette von der Universität Potsdam. Im Sinne von Humboldts müsse man sich stärker auf die Welt einlassen: „Das fehlt in Potsdam, dass fehlt an der Universität.“ Der geringe Ausländeranteil in Potsdam müsse angehoben werden, wenn die Stadt eine internationale Wissenschafts- und Studentenstadt werden will. Sonst würden viele Studierende weiterhin Berlin vorziehen, wo sie derzeit eher Foren zur Kommunikation fänden. Den Einwand von Ministerin Wanka, dass Potsdam schon heute einen stark europäische Ausrichtung habe, ließ Prof. Ette nicht gelten. Er mahnte auch eine Öffnung zur außereuropäischen Sphäre an. Dazu gäbe es durch die Nähe Berlins gute Anknüpfungspunkte, etwa den Forschungsverbund Lateinamerika.
Zusammen mit der Kulturbeigeordneten der Stadt, Gabriele Fischer, kündigte Ette für das kommende Jahr an, passend zur Eröffnung der Fußball-WM eine Veranstaltung zu Costa Rica zu organisieren. Zudem brauche Potsdam dringend einen Begegnungsort für Wissenschaft und Hochschule. Ette regte eine „Denkfabrik“ in der Innenstadt an. Dazu konnte die Beigeordnete Fischer allerdings nur sagen, dass die Pläne zum „Denkhaus“ leider noch nicht umgesetzt sind. Man arbeite daran. Jan Kixmüller
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