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Von Martin Einsiedler, München: Warm anziehen in der Eishalle Bayerns Basketballer starten Mission Aufstieg

Ein bisschen müssen sie das mit dem neu dimensionierten Basketball in München noch üben. Maskottchen Bernie etwa schlich am Donnerstagabend in der Olympia-Eishalle beim Basketball-Testspiel zwischen Bayern München und den Brose Baskets aus Bamberg mit Kickschuhen übers Parkett; die Moderatoren eines Radiosenders erklärten den Fans erstmal geduldig die Grundregeln des Spiels.

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Ein bisschen müssen sie das mit dem neu dimensionierten Basketball in München noch üben. Maskottchen Bernie etwa schlich am Donnerstagabend in der Olympia-Eishalle beim Basketball-Testspiel zwischen Bayern München und den Brose Baskets aus Bamberg mit Kickschuhen übers Parkett; die Moderatoren eines Radiosenders erklärten den Fans erstmal geduldig die Grundregeln des Spiels. „München ist reif für Basketball“, brüllte anschließend einer von ihnen ins Mikrofon. Dann wurde es laut, viel zu laut, weil die Akustik noch nicht richtig funktionierte. Demond Greene betrat die Halle und wurde von den vielen elektronischen Bannern als „Desmond Greene“ angekündigt.

Und auch der bekennende Basketball- Fan Uli Hoeneß tat sich noch schwer. Er sollte die neue Spielstätte beim mit viel Pomp angekündigten „Pre- Season-Highlight“ gegen den Deutschen Meister und Pokalsieger per Tip-off einweihen. Der Präsident des FC Bayern München nahm den Ball und warf ihn etwas sehr parteiisch direkt in die Arme des Münchners Darius Hall. Der Riese guckte Hoeneß verdutzt an, der schaute verdutzt zurück, dann wurde das Ganze wiederholt.

„Mission Aufstieg“ lautet das Motto, unter dem die Münchner Basketballer in die Zweitliga-Saison gehen. Und wenn nicht so ziemlich alles schiefgeht, wird der FC Bayern diese Mission locker bewältigen. Im Frühjahr entschied sich der Fußball-Rekordmeister, sein Engagement im Basketball auszuweiten. Wenige Monate später haben sich die Bayern eine Mannschaft zusammengekauft, die auch in der Ersten Liga oben mitspielen könnte. Um Bundestrainer Dirk Bauermann hat sich ein Team mit deutschen Basketball-Größen wie Steffen Hamann oder Greene versammelt. „Man muss kein Prophet, um sich vorzustellen, wohin die Reise mit einer Kombination von deutschen Nationalspielern, sehr guten Amerikanern und dem Bundestrainer geht“, sagt Bauermann. Und Uli Hoeneß sieht im Basketball neben „mein zweites Leidenschaftsbein“. Der Bayern-Präsident will „richtig Gas geben“, aber nur, wenn das Projekt in München auf Interesse stößt. „Wenn wir aufsteigen, und da kommen nur 2000 Zuschauer, dann reicht mir das nicht.“

Zum Test gegen die Brose Baskets jedenfalls kamen 2800 in die Olympia-Eishalle. Die Bayern unterlagen dem Meister mit 60:73. Die Nationalspieler Hamann und Greene konnten sich selten gegen das aggressive Defensivspiel der Franken durchsetzen. Im Vordergrund habe aber ohnehin die Stimmung in der Halle gestanden.

Dabei ist die Spielstätte zurzeit noch der größte Problem. Die Eishalle muss vor jeder Begegnung kostenintensiv umgebaut und beheizt werden. „Das kostet uns ein irres Geld, aber es gibt im Moment keine Alternative. Wir bezahlen für die Versäumnisse Münchens in die sportliche Infrastruktur in den letzten dreißig bis vierzig Jahren“, so Abteilungsvorstand Peter Kemmer, der nun hofft, „dass im Zuge einer erfolgreichen Olympiabewerbung neue Hallen geschaffen werden“.

Zunächst einmal aber werden die Bayern ihre Spiele in der Halle auf dem Olympiagelände austragen. Der erste Gegner ist am Samstag der USC Heidelberg, und Bauermann kündigte schon einmal selbstbewusst an: „Die Gegner müssen sich warm anziehen – und das nicht nur, weil wir in der Eishalle spielen.“

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