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Weihnachten im Potsdamer Heizkraftwerk: Elektriker Marten Aschenbrenner sorgt an den Festtagen für warme Stuben
Das Potsdamer Gasheizkraftwerk läuft im Dreischichtbetrieb an 365 Tagen im Jahr: Marten Aschenbrenner ist als Elektriker diesmal an Heiligabend und den Feiertagen im Dienst.
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Zum Weihnachtsfest gehört für viele das Zusammensein mit Familie oder Freunden im Wohnzimmer dazu: Dass es dort auch gemütlich warm ist, dafür sorgen Marten Aschenbrenner und seine Kollegen im Heizkraftwerk Süd (Hkw), wo Strom und vor allem Fernwärme für rund zwei Drittel der Potsdamer Haushalte entstehen.
Das Kraftwerk des kommunalen Versorgers Energie und Wasser Potsdam (EWP) läuft im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr. Marten Aschenbrenner ist seit 2020 als Elektriker dabei. Diesmal hat er die Spätschichten an Heiligabend und am ersten Weihnachtstag und wechselt danach noch für drei Tage in die Nachtschicht von 21 bis 5 Uhr.
Alleine ist er dann nicht in der Warte, wie die Einsatzzentrale genannt wird, in der große Bildschirme Live-Daten aus den beiden Turbinenblöcken und den übrigen Anlagen zeigen. „In der Regel sind wir zu viert“, sagt Aschenbrenner: „Der Meister, ein Elektriker, ein Anlagenfahrer und ein Leitstandfahrer.“ Der Meister hat den Hut auf und trifft die Entscheidungen bei größeren Problemen.
Jeder hier hat mal an Weihnachten, Silvester oder Ostern zu arbeiten – das gehört dazu.
Marten Aschenbrenner, Elektriker im Potsdamer Heizkraftwerk Süd
Der Einsatz des Elektrikers ist aber nicht nur bei Problemen gefragt. „Es gibt viele Pumpen, Aggregate, Maschinen, die regelmäßig gewartet werden müssen“, sagt Aschenbrenner. Zudem ist das Kraftwerk in die Jahre gekommen, das führe auch zu häufigeren Störungen. „Die Anlage ist ein Jahr älter als ich“, sagt er.
Wenn irgendwas nicht rund läuft, piept oder blinkt es in der Warte. Dann gilt es für Aschenbrenner, in der Turbinenhalle zu besichtigen, was los ist. Manchmal kann er mechanisch reparieren, bei anderen Störungen sind Ersatzteile nötig. Dann komme es darauf an, ob die vorrätig sind oder bestellt werden müssen.
Dass an Weihnachten mehr geheizt wird in der Stadt, ist beim Fahrplan für die Turbinen bereits berücksichtigt: „Da gibt es über die Jahre Erfahrungswerte.“
Ein Dienst wie jeder andere
Für den 29-Jährigen ist es ein Dienst wie jeder andere: „Ob ich am Feiertag arbeite oder unter der Woche, das ändert nichts.“ Mit dem Schichtsystem hat er sich arrangiert: „Jeder hat mal an Weihnachten, Silvester oder Ostern zu arbeiten – das gehört dazu.“
Traditionen sind für ihn zu Weihnachten ohnehin nicht entscheidend, erzählt er. Wichtig sei ihm, Freunde und Familie zu treffen. Und die hätten Verständnis für seine Arbeitszeiten. „Wenn ich nicht den Heiligabend mit meiner Familie verbringen kann, dann einen anderen Tag.“
Immerhin: In der Warte sorgt ein geschmückter Baum für etwas Atmosphäre. Für Aschenbrenner und seine Kollegen im Weihnachtsdienst wird die EWP kleine Präsente spendieren. Man wolle möglichst auch gemeinsam das Abendessen genießen, sagt der Elektriker. Das geht natürlich nur, wenn es keine Störungen gibt: „Ich hoffe auf einen ruhigen Dienst.“
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