Landeshauptstadt: Warnung vor „Heuschrecken“
Kongress berät über die Zukunft der Kleingärtner
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Mit der Warnung vor „Heuschrecken“ zielte der Präsident des Bundeskleingartenverbandes, der Potsdamer Achim Friedrich, nicht auf die gefräßigen Insekten, sondern auf die nach ihnen benannten Finanzinvestoren. Ihren Versuchen, sich Kleingartenland anzueignen, tritt der gestern im Hotel am Luftschiffhafen begonnene 2. Bundeskleingärtnerkongress entgegen.
Gibt es auch nach wie Vorstöße, Laubenpieper von ihrem Land zu verdrängen, so trug der „Heuschreckenalarm“ doch weitgehend propagandistische Züge. Jährlich geht die Zahl der Kleingärten ohnehin um 5000 bis 10 000 zurück. Vor allem auf dem flachen Land, vorrangig in Brandenburg und Sachsen-Anhalt, bleiben immer mehr Parzellen ungenutzt. Die Begehrlichkeiten der Investoren betreffen ausschließlich Groß- und prosperierende Mittelstädte. In Brandenburg käme allenfalls die Landeshauptstadt infrage, doch hier sind durch eine Kleingartenkonzeption, die Ausweisung von Dauerkleingarten im Flächennutzungsplan und den durch den Interessenverband und die Stadtbehörden gebildeten Kleingartenbeirat nahezu alle Anlagen für die nächsten Jahre gesichert. Auf dem unter dem Motto „Kleingärten in der Stadt 2020“ stehenden Kongress bekundete zudem Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD): „Kleingärten machen unsere Städte lebenswerter. Wir wollen, dass sie erhalten bleiben.“ Die Kommunen und die Vereine sollten zu ihrem Schutz zusammenwirken. Über die Zukunft des deutschen Kleingartens diskutieren noch bis heute Nachmittag 190 Teilnehmer, darunter Wissenschaftler, Politiker und Behördenvertreter. E. Hoh.
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