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Landeshauptstadt: Warten auf den B-Plan

Stadt lässt wilden Parkplatz in Yorkstraße schließen

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Innenstadt - Nein, die Sanierungsarbeiten am Brockschen Palais in der Yorkstraße haben nicht begonnen. Und sie werden auch nicht beginnen, bevor es einen fertigen Bebauungsplan für das Gelände gibt, erklärte Eigentümer Lorenz Bruckner den PNN auf Anfrage. Dass um den wilden Parkplatz an der Ecke zur Seifertstraße neuerdings ein Zaun steht, hat andere Gründe.

Die hat Lorenz Bruckner in einem Schreiben von der Landeshauptstadt Potsdam vom Juli erfahren: „Im Rahmen der zyklisch stattfindenden Straßenkontrollen“ hatten Verwaltungsmitarbeiter demnach am 2. April festgestellt, dass Bruckners Grundstück als Parkfläche genutzt wird, wie es in dem Schreiben heißt. Die Stadt befürchtete durch die Wildparker Schäden am öffentlichen Gehweg. „Dafür sollte ich schadenersatzpflichtig gemacht werden“, sagt Bruckner. Er habe ein Ordnungsgeld bezahlen sollen. „Dabei kennt jeder die schwierige Parksituation in der Yorkstraße“, sagt der Berliner Projektentwickler und Investor: „Da könnte man doch mal Gnade vor Recht walten lassen“, meint er.

Doch die Verwaltungsmitarbeiter blieben bei ihrem Standpunkt. „Wir möchten Sie bitten, entweder bei der Stadt Potsdam eine entsprechende Grundstückszufahrt zu beantragen oder ihr Grundstück vor der Fremdbenutzung durch Fahrzeuge zu schützen“, steht in dem Schreiben, das Bruckner zur Information am Zaun ausgehängt hat. Seit dem 6. Oktober ist der Parkplatz mit einem Zaun abgesperrt.

Das Brocksche Haus selber soll erst saniert werden, „wenn wir Sicherheit haben, was da passiert“, so Bruckner. Momentan sei der B-Plan noch in der Abwägung. Seine Ursprungsidee, das Potsdam Museum in dem denkmalgeschützten Gebäude unterzubringen, war im Februar dieses Jahres gegen den Willen der Stadtverordneten nach mehr als einem halben Jahr zäher Diskussionen und verschiedenen Gutachten am Widerstand der Verwaltungsspitze gescheitert. Als Grund wurden damals letztendlich juristische Risiken genannt. Bruckner hatte zuvor angeboten, das 1776 von Karl-Philipp von Gontard erbaute Haus auf eigene Kosten zu sanieren, wenn die Stadt es im Gegenzug 20 Jahre lang mietet.

Im März 2008 wurde die seit Jahren andauernde Standortsuche für das Potsdam Museum dann von den Stadtverordneten zugunsten des Alten Rathauses entschieden. Es soll bis 2011 saniert werden und unter Leitung der promovierten Kunsthistorikerin Jutta Götzmann, die Mitte November ihr Amt antritt, als Museum mit Potsdam-Forum eröffnet werden. Jana Haase

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