Landeshauptstadt: Warten auf Spanien
Potsdamer Fanfarenzug strebt wieder nach Gold und lädt am Sonntag zur Saisoneröffnung ein
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Am Stern - Er ist sicher bereit, die Fanfaren schmettern zu lassen, sollte die deutsche Nationalelf einen der vorderen Plätze bei der Weltmeisterschaft erobern – jetzt muss der SG Fanfarenzug Potsdam e. V. aber erst einmal König Fußball weichen. Die traditionelle Saisoneröffnung findet wegen des neuen Trainingsrasens für die ukrainischen Fußball-Mannschaft diesmal nicht im Luftschiffhafen, sondern auf dem Stern-Sportplatz in der Newtonstraße statt.
Mit von der Partie sind am morgigen Sonntag ab 14.30 Uhr das Landespolizeiorchester, der Spielmannszug Werratal 1956 aus Eschwege, die Berliner Stadtfanfaren und der Tambourverein 1925 Babelsberg. Gegen 17 Uhr wird zum Finale geblasen.
Eher zum Auftakt für den Fanfarenzug soll das Jahr 2006 werden. Nach der selbstverordneten Zwangspause 2004, die vor allem der Werbung neuer Vereinsmitglieder und speziell junger Musiker an Kitas und Schulen gegolten hatte, weil man die eigenen Reihen auffüllen wollte und musste, war man im Vorjahr schon wieder bei Ausscheiden dabei und holte bei den Weltmusikfestspielen in Kerkrade (Holland) eine Goldmedaille im Showwettbewerb als bester deutscher Teilnehmer. In diesem Jahr möchte der Potsdamer Fanfarenzug bei der Fanfaronade in Cottbus aufs Siegerpodest klettern und erstmalig an den European Championships in England teilnehmen.
An die glorreichen Zeiten von 2001, als die Weltmeisterschaft der Marching- Showbands in Potsdam stattfand und der Fanfarenzug so ziemlich alle Preise in seiner Klasse abräumte, wird man wohl frühestens 2007 anknüpfen können. Die nächsten Weltmeisterschaften finden in Südkorea statt, was Thomas Knüpfer von der Fanfarenzug-Geschäftsstelle leider als „zu weit und zu teuer“ klassifizieren musste. 2007 ist Spanien von der World Association of Marching Show Bands mit der Ausrichtung der Weltmeisterschaften beauftragt – damit sind die Chancen auf eine Teilnahme besser.
Bis dahin wird der Fanfarenzug die Zeit nutzen, seine Mannschaft auf Vordermann zu bringen. Obwohl man im Werbejahr die Reihen wieder fester geschlossen hat, fehlen immer noch junge aktive Mitstreiter. Ihr Showprogramm absolvieren die Potsdamer mit 63 Spielern. Aktive hat er zurzeit etwa 90, könnte aber 110 bis 120 gebrauchen, denn – so Knüpfer – nicht immer ist jeder verfügbar oder auf der Höhe der geforderten Leistung. Mitglieder hat der Verein insgesamt 160. Das sind sehr oft ehemalige Spieler, aber auch Förderer, die den Fanfarenbläsern mit Rat und Tat, nicht zuletzt aber auch mit Geldmitteln zur Seite stehen. Hella Dittfeld
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