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Links und rechts der Langen Brücke: Was wollen die Neuen?

Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz hat Bedenken, ob die neuen Eigentümer von Studio Babelsberg das Unternehmen auf den richtigen Kurs bringen Was haben sie vor, die neuen Eigentümer von Studio Babelsberg? Das vermeintliche Geheimnis um ihr Konzept haben Carl Woebcken und Christoph Fisser zwar Mitte der Woche gelüftet, doch das Resultat ist alles andere als beruhigend.

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Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz hat Bedenken, ob die neuen Eigentümer von Studio Babelsberg das Unternehmen auf den richtigen Kurs bringen Was haben sie vor, die neuen Eigentümer von Studio Babelsberg? Das vermeintliche Geheimnis um ihr Konzept haben Carl Woebcken und Christoph Fisser zwar Mitte der Woche gelüftet, doch das Resultat ist alles andere als beruhigend. Denn was die beiden Privatinvestoren gesagt haben, war zunächst nur das, was alle hören wollten. Babelsberg macht weiter großes Kino, Babelsberg braucht als Ergänzung mehr Fernsehproduktionen. Doch warum sollte ausgerechnet Woebcken und Fisser gelingen, woran zuvor schon einige Geschäftsführer gescheitert sind? Die Antwort auf diese Frage sind die neuen Eigentümer weitestgehend schuldig geblieben. Zu behaupten, große Hollywood-Produktionen ließen sich dazu zwingen, ihre Kostüme in Babelsberg schneidern zu lassen oder sich für die Nachbearbeitung (Postproduktion) ihres Streifens auf das Studio festzulegen, ist schlicht naiv. Das wird kein US-Produzent mit sich machen lassen. Man kann sich darum zwar bemühen, doch letztlich ist eine Strategie, die auf Gewinne daraus setzt, unsicher. Dass das Film- und Fernsehgeschäft von „persönlichen Netzwerken“ lebt, hat Eigentümer Woebcken selbst gesagt. Doch dass er und sein Partner über diese verfügen, daran zweifelt nahezu die komplette Branche. Bezeichnender aber ist das Angebot Woebckens für das Babelsberger Medienhaus, auch Fernsehzentrum genannt, das zur Hälfte der NDR-Tochter Studio Hamburg gehört. 900 000 Euro würden die neuen Eigentümer dafür zahlen – sie hoffen aber gleichzeitig, dass der NDR ganz einsteigt. Und hätten nichts gegen zusätzliche Gesellschafter. Wollen sie das Studio wieder los werden? Fraglich ist zudem, warum Woebcken geplante Umsatzzahlen öffentlich macht, die nicht nur Insider als utopisch einschätzen. Diese nicht zu erreichen, dürfte keine Kunst sein. Und wenn es tatsächlich so kommt, ist die Gefahr, dass damit auch die mehr als 90-jährige Geschichte des Studios zu Ende geht, groß. S. Schicketanz

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