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Landeshauptstadt: Wasser, Sonne, Garten

„Preußisch Grün“ und „Märkisch Blau“ – Pflanzenversteigerungen, Führungen, Autogramme in Sacrow

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Sacrow - Ab 14 Uhr fällt am Sonntag im Schlosspark Sacrow der Hammer. Dann werden von Engelstrompeten über Hibiskus, Feigen, Fuchsien, den hellblau blühenden Bleiwurz bis hin zur stattlichen Agave 83 Kübelpflanzen aus dem Bestand der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten versteigert. Gartendirektor Michael Rohde stellte sie gestern in der malerischen Kulisse des Landschaftsparks schon einmal vor, der am 2. September von 13 bis 18 Uhr Schauplatz von „Preußisch Grün“ sein wird. Das Programm ist gegenüber den drei Vorgängerveranstaltungen viel reichhaltiger, denn die Stiftung hat sich diesmal mit „Märkisch Blau“ zusammengetan, dem Wasserjahr des Vereins Kulturland Brandenburg e.V..

Deshalb empfahl Tilman von Stockhausen, der Marketingdirektor der Stiftung, den Besuchern die Anreise mit dem Schiff. Dafür legt die Weißen Flotte, auch mit ihrem schnellen Wassertaxi, in Sacrow an. Dort besteht zudem die Möglichkeit, mit der Königlichen Fregatte „Royal Louise“ und dem Wikingerkahn „Kari“ eine Stunde lang über den Jungfernsee und auf der Havel zu kreuzen. Am Potsdamer Ufer wird dann die wiederaufgebaute Matrosenstation „Kongsnaes“ sichtbar – leider vorerst nur in einer Installation des Fördervereins.

In den Park kommt man für nur drei Euro. Wie von Stockhausen erklärte, will die Stiftung nicht abkassieren, sondern die Gärten als ebenbürtige Bestandteile der Welterbes in den Blickpunkt rücken. Deshalb führen Gartenkustos Gerd Schurig, Fachbereichsleiterin Anne-Grit Reichelt und Gartenmeister Uwe Held durch den Park, der Mitte des 18. Jahrhunderts als barocker Garten angelegt und knapp 100 Jahre später durch Lenné in einen Landschaftspark umgewandelt wurde. Getreu seinem Motto, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden, ließ er auch Obstbäume pflanzen. Eine solche Wiese ist noch vorhanden. Dort wird der Pomologe Fritz Brudel historische Apfelsorten wie die Landsberger Renette und den Danziger Kantapfel vorstellen. Derweil erzählt Schlosskastellan Günter Voegele in einer Teestunde „Sacrower Geschichten“. Ein Thema wird die zerstörerische Einbeziehung eines großen Teil des Parks in die DDR-Grenzbefestigungen und sein Missbrauch als Ausbildungsstätte für Zollspürhunde sein.

Die Besucher können sich aber bei „Preußisch Grün an Märkisch Blau“ nicht nur bilden, sondern auch ausgiebig vergnügen. Kulturland-Geschäftsführerin Brigitte Faber Schmidt wies auf das reichhaltige Kinderprogramm hin und die musikalischen Genüsse, zu denen Arien und Chöre aus „Undine“ gehören, jenem Märchen von Friedrich de la Motte Fouquè, der seine Jugend auf Schloss Sacrow verbrachte. Und wer Seifenopern mag: Darsteller der Telenovela „Wege zum Glück“, deren Außenaufnahmen im Park Sacrow gedreht werden, wollen sich ebenfalls präsentieren. E. Hoh

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