Landeshauptstadt: Website-Doktoren für Potsdams Firmen
eBusiness-Lotsen helfen bei schlechten Onlineseiten
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Schlecht gemachte Firmen-Webseiten kennt jeder: Die Inhalte sind unübersichtlich verteilt, die Informationen mehrere Monate alt, das Design erinnert an die 1990er Jahre. Verschenktes Potenzial, findet Matthias Gehrmann, Projektleiter des „eBusiness-Lotsen“ Potsdam, der am Donnerstag offiziell gestartet worden ist: „Einer der wichtigsten Vertriebswege, also das Internet, wird von vielen Firmen bei Brot und Wasser gehalten.“ Laut Gehrmann kaufen rund 85 Prozent aller deutschen Internetnutzer online ein.
Den Auftakt der Initiative in Potsdam bildete am Donnerstag die Infoveranstaltung „Das Internet als Kundenmagnet“, an der rund 70 Unternehmen aus Potsdam und Umgebung teilnahmen, unter anderem die SNT Deutschland AG oder die Energie Mark Brandenburg GmbH. Bei zukünftigen Workshops und Gesprächsrunden werden die Mitarbeiter des eBusiness-Lotsen über die größten Fehler bei Internetauftritten aufklären: „Manchmal ist zwar eine Internet-Präsenz vorhanden, aber einfach nicht über Suchmaschinen auffindbar – für viele Kunden existiert das Unternehmen dann gar nicht“, so Gehrmann. „Oft wissen die Kunden aber auch schlicht nicht, was sie auf der Seite eigentlich machen sollen.“
Um vor allem kleinen und mittelständischen Firmen sowie Handwerksbetrieben dabei zu helfen, ihre Webseiten kundenfreundlicher zu gestalten, fördert das Bundeswirtschaftsministerium bis 2015 bundesweit etwa 40 eBusiness-Lotsen – vier davon in Brandenburg – im Rahmen der Förderinitiative „eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen“ mit etwa 30 Millionen Euro. Der Potsdamer eBusiness-Lotse umfasst fünf Mitarbeiter und hat ein Büro Am Neuen Markt 9c.
Der Handlungsbedarf ist laut Matthias Gehrmann gewaltig: „Um alle Unternehmens-Webseiten in Brandenburg auf einen guten Standard zu bringen, müssten schätzungsweise 500 Millionen Euro investiert werden.“ Erik Wenk
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