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Sport: „Weg nach vorn ist weit“

Britta Carlson übernimmt als älteste Turbine-Kickerin Verantwortung – auch morgen daheim gegen den FSV

Britta Carlson übernimmt als älteste Turbine-Kickerin Verantwortung – auch morgen daheim gegen den FSV Mit dem Nachholspiel daheim gegen den FSV Frankfurt startet der FFC Turbine Potsdam morgen um 11 Uhr vorzeitig in die weitere Frauenfußball-Bundesligasaison. Älteste Potsdamerin auf dem Rasen wird dabei Britta Carlson sein. Wie ist es, mit 26 Jahren bereits die älteste Turbine-Kickerin zu sein, Frau Carlson? Schrecklich, nicht? Ach wo – das stört mich nicht. Ich fühle mich ja nicht alt. Wir sind halt eine sehr junge Mannschaft. In der Sie um so mehr Verantwortung tragen müssen, oder? Das stimmt, aber das tue ich auch deshalb, weil ich schon lange dabei bin. Das ist nicht neu für mich, auch beim Hamburger SV habe ich Verantwortung übernommen. Hören die jüngeren Spielerinnen denn auch auf Sie? Das denke ich schon. Entscheidend dafür ist, dass man auf dem Platz die entsprechende Leistung bringt. Die ist nun am Sonntag wieder in der Bundesliga gefragt, wenn der FSV Frankfurt nach Potsdam kommt. Ist es ein großes Handicap, dass Turbine schon drei Wochen vor dem Großteil der Konkurrenz wieder in die Meisterschaft starten muss? Es ist sicher nicht einfach, aber durch unsere mannschaftliche Geschlossenheit werden wir es schon hinbekommen. Was ist Ihrer Meinung nach daheim gegen die Frankfurterinnen möglich? Man sollte den FSV nicht unterschätzen, der hat auch gute Fußballerinnen. Aber wenn wir zu unserem eigenen Spiel finden und im Mittelfeld und vorn gleich Ballgewinne haben, können wir das Spiel deutlich zu unseren Gunsten entscheiden. Fühlen Sie sich gut vorbereitet auf diese Partie? Ich denke schon. Ich hatte ja hier in Potsdam nach der Winterpause den Anfang der Vorbereitung mitgemacht, und auch während des Vier-Länder-Turniers in China haben wir jeden Tag trainiert. Ich fühle mich gewappnet. Wie haben Sie in Quanzhou Ihre Länderspiele Nummer sechs und sieben gegen Russland und China körperlich verkraftet? Ganz gut. Gegen Russland habe ich durchgespielt, gegen China musste ich wegen Leistenprobleme, die mittlerweile aber überstanden sind, zur Pause raus. Trotzdem haben Sie Deutschland gegen die Chinesinnen mit 1:0 in Führung geschossen. Das gelang mir schon früh, nach sieben Minuten. Die Probleme kamen erst Mitte der ersten Halbzeit. Wie wird es für Sie mit der Nationalmannschaft weitergehen? Ich hoffe, dass ich mich jetzt erst einmal für den Algarve-Cup im März in Portugal empfohlen habe, anschließend sehe ich von Lehrgang zu Lehrgang weiter. Natürlich ist mein großes Ziel die Europameisterschafts-Endrunde im Juni in England. Sie haben jetzt zwei Länderspieltore auf Ihrem Konto – wann schießen Sie das erste Bundesliga-Tor für den FFC Turbine? Wenn unser Trainer mich mal nach vorn lässt. Da ich in Potsdam in der Abwehr und dabei in einer Dreierkette spiele, ist der Weg nach vorn doch ein bisschen weit. Wenn Ari (Ariane Hingst/ d. Autor) und ich noch ein bisschen mehr das Wechselspiel einführen, wird bestimmt auch mal mein erstes Tor für Turbine fallen. In der Winterpause gab es beim FFC Turbine mit Sonja Fuss vom FSV Frankfurt und Cristiane aus Brasilien zwei Neuzugänge, die den Konkurrenzkampf in Ihrer Mannschaft weiter entfachen dürften. Sehen Sie selbst sich dadurch auch gefordert? Ich denke, dass jede Spielerin von uns gefordert ist. Ich bin hierher gekommen, weil ich wusste, dass hier Konkurrenzkampf um die Plätze in der Bundesliga-Mannschaft herrscht, daher stört es mich eh nicht. Für die Mannschaft ist es sicher nicht verkehrt, wenn sie auf allen Positionen noch ein bisschen besser besetzt ist. Die Saison ist noch lang und hart und es kann immer mal jemand ausfallen. Wie wird es denn nach der im Mai endenden Bundesliga-Saison mit Britta Carlson und dem FFC Turbine weitergehen? Mein Vertrag mit Potsdam läuft im Sommer aus und ich denke, dass wir demnächst noch mal miteinander sprechen werden, wie es weitergehen soll. Würden Sie gern weiter für Potsdam spielen? Entschlossen habe ich mich noch nicht, aber die Tendenz ist auf jeden Fall pro Potsdam. Das Interview führte Michael Meyer Britta Carlson (26) kam in Sommer 2004 vom Hamburger SV zum 1. FFC Turbine. Die Abwehrspielerin arbeitet zeitweise im Filmpark Babelsberg und studiert nebenbei Bankfachwirt.

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