Landeshauptstadt: Weihnachtsfeier im Kindertreff

Finanzierung für Aufklärungsbroschüre gesichert Am Stern - „Und dann erscheint der große Stern am Himmel und leitet die drei Könige zum Christkind“, sagt die Erzählerin des Krippenspiels. Nacheinander holt sie Kinder auf die Bühne und lässt sie in die Rolle der Protagonisten schlüpfen. Die Eltern applaudieren. Bei der Weihnachtsfeier im Kindertreff am Stern ist am Mittwochnachmittag die Welt in Ordnung: Auf einem Tisch liegen Geschenke, es gibt ein Büfett und eine Spendenankündigung: Das Finanzunternehmen Graf von Luxemburg Holding mit Hauptsitz in Groß Glienicke wird die 2. Auflage der Broschüre zu der Wanderausstellung „Unheimliche Macht“ finanzieren. Die Präsentation soll für das Thema sexuellen Missbrauch und misshandelte Kinder sensibilisieren. Sie wird in Schulen und öffentlichen Einrichtungen gezeigt. Die Broschüre mit Texten und Bildern für Lehrer und Erzieher kann nun wieder 5000 mal gedruckt werden, berichtete Annelie Dunand vom Sozialtherapeutischen Institut STIBB, dem Träger des Kindertreffs, der auch eine Erziehungsberatungsstelle führt und präventiven Kinderschutz betreibt. Die erste Auflage von 5000 Heften sei längst vergriffen. Die 2001 entstandene Schau war mittlerweile in 40 Städten Brandenburgs zu sehen. Im Sommer 2005 soll sie in der Bibliothek am Stern gezeigt werden. Sexueller Missbrauch an Kindern habe in den letzten Jahren zugenommen, berichtete Dunand. 1993 wendeten sich 66 Klienten an die STIBB, 2004 waren es schon bis September 350. „Die Fälle werden gewalttätiger und komplexer“, erklärte sie. Nicht nur Eltern und Kinder sind involviert, das Problem weitet sich oft auf das Umfeld aus, es gibt Stress in der Schule und mit der Polizei. Wie es 2005 finanziell weitergehen soll, wissen die zwölf Mitarbeiter des von Stadt und Land geförderten Vereins noch nicht. Sie hoffen, dass die Förderung fortgesetzt wird. „Wir haben positive Signale bekommen“, sagte Dunand. M. Hartig

M. Hartig