Landeshauptstadt: Weisse Flotte bietet schöne Aussichten
Schiffsneubau „Belvedere“ wird zur Saisoneröffnung am 23. April noch fehlen / Taufe ist Mitte Mai geplant
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Innenstadt - Zur Flottenparade wird das „Baby“ der Weissen Flotte Potsdam noch nicht in See stechen können. Das Schiff „Belvedere“ (Schöne Aussicht) ist der erste Bootsneubau für die Potsdamer Fahrgastreederei seit der Wende, wird aber erst voraussichtlich am 19. Mai in Dienst gestellt werden, kündigte Jan Lehmann, Geschäftsführer der Weissen Flotte Potsdam GmbH an. Das Schiff mit 380 Plätzen wird mit Fußbodenheizung und Klimaanlage ausgestattet sein und soll nach den Plänen Lehmanns in dieser Saison auf Berliner Gewässern fahren. „Außerdem werden wir mit der ,Belvedere“ Tagesfahrten zum Magdeburger Wasserkreuz anbieten“. Die Fahrt zur Kanalbrücke in Sachsen-Anhalt habe sich als ein Renner der vergangenen Saison erwiesen, so Lehmann. Auch zu den „Nächtlichen Schlösserimpressionen“, zu dem die havelseitigen Schloss- und Kirchengebäude illuminiert werden, soll der Bootsneubau eingesetzt werden.
Die Potsdamer Weisse Flotte konnte 2005 erstmals seit dem Mauerfall wieder mehr als 200 000 Fahrgäste zählen. „Der stetige Zuwachs bei den Passagieren und der Schiffsneubau zeigen, dass die Privatisierung der städtischen Weissen Flotte im Jahr 2000 der richtige Schritt gewesen ist“, bewertete Lehmann die Entwicklung.
Die kommende Saison zeichnet sich durch Kontinuität aus. „Neue Programmpunkte sind nicht geplant“, so der Flotten-Geschäftsführer. Doch erhoffe man sich durch die Fußballweltmeisterschaft im Sommer mehr Zuspruch, „besonders bei den klassischen Touren wie der Schlösserrundfahrt“, sagte Lehmann. Derzeit laufen zudem Gespräche zur Übertragung von WM-Spielen auf den Schiffen. „Mit Sicherheit werden wir unsere Fahrgäste nicht im Unklaren lassen, wenn Spiele laufen“, garantierte Lehmann. Für weniger Sportinteressierte werde man aber auch Alternativangebote bereithalten. Auch an Land hält sich die Weisse Flotte an Bewährtes. Mitte April soll das Zeltdach über den Palmen abgebaut werden. Im Sommer organisiert Lehmann die bereits traditionellen Karibischen Nächte am Hafen.
Die offizielle Saisoneröffnung steigt fast zeitgleich mit dem Zeltabbau am 23. April. Die traditionelle Flottenparade wird noch ohne den Schiffsneubau auskommen müssen. „Dabei ist es bereits ein schneller Bootsbau“, so Lehmann. Am 6. Dezember begannen die Arbeiten am Fahrgastschiff in der Werft im anhaltinischen Parey. Nach dem erfolgreichen „Zu-Wasser-Lassen“ des Rumpfes Ende vergangener Woche haben nun die Innenarbeiten begonnen. „Derzeit werden die Fenster eingebaut“, berichtete der Geschäftsführer, der sich wöchentlich persönlich vom Baufortschritt überzeugt.
Für sein neuestes Flottenkind hat Geschäftsführer Lehmann bereits einen Schiffspaten im Auge. „Die Taufe soll auf alle Fälle in Potsdam stattfinden. Und mit Brandenburgs Ministerpräsidenten Matthias Platzeck als Paten würde sich ein Kreis schließen“, erklärte Lehmann. Platzeck war 2000 als Potsdams Oberbürgermeister maßgeblich an den Verhandlungen zur Privatisierung der Weissen Flotte beteiligt. Kay Grimmer
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