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Internationales Aushängeschild. Mit Filmen wie „Flamingo Road“ sorgt die Potsdamer Filmhochschule weltweit für Aufsehen.

© HFF

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Die Filmhochschule erhält Neubau und neue Studiengänge. Der Uni-Status lässt noch auf sich warten

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Die Potsdamer Filmhochschule „Konrad Wolf“ (HFF) wird weiter expandieren. Brandenburgs Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) gab am Mittwoch vor dem Landeswissenschaftsausschuss eine Bestandsgarantie für die Hochschule. Die HFF sei sehr wichtig für das Land Brandenburg und werde weiter entwickelt, sagte sie. Die Filmhochschule sei bereits jetzt sehr gut aufgestellt „Sie braucht sich nicht zu verstecken“, so Kunst. HFF-Präsident Dieter Wiedemann kündigte vor dem Ausschuss, der an der Filmhochschule tagte, eine Reihe von Ausbauschritten an. So werde die HFF mit einem sechsten Quergebäude erweitert, das im Norden des Haupthauses entstehen soll. Die Mittel dafür seien eingestellt.

Zu den Plänen der HFF, erste deutsche Filmuniversität zu werden, sagte Wiedemann, dass es nach Abstimmung mit dem Gründungskuratorium und der Hochschulstrukturkommission wieder Anlass zur Hoffnung gebe. „Es ist deutlich geworden, wie die Filmuniversität funktionieren könnte.“ Pläne für eine Universität mit Promotionsrecht gibt es seit 2007. Wiedemann verwies auf die Bedeutung dieses Schrittes: Die internationale Konkurrenz stelle sich zunehmend als universitäre Ausbildung auf. „Da müssen wir mithalten.“ Ministerin Kunst sagte, dass vor diesem Hintergrund viel für den Uni-Status spreche. Sie sehe hier auch die Chance, dass sich die HFF der technologische Herausforderung der digitalen Medien stelle.

HFF-Chef Wiedemann kündigte an, dass man auf Grundlage der seit dem Sommer bestehenden Fusion mit dem Filmmuseum Potsdam eine Heisenberg-Professur für einen Master-Studiengang „Filmkulturerbe im digitalen Zeitalter“ einwerben will. Die DFG-Anträge würden derzeit erstellt. Genehmigt sei indes der neue Bachelor-Studiengang Szenografie. Hinzu soll noch ein Bachelor-Studiengang „Digitale Medienkultur“ kommen. „Das wäre eine Alleinstellungsmerkmal für die HFF“, so Wiedemann. Auch im Bereich der digitalen 3D-Technik seien neue Vorhaben geplant. Mit dem ebenfalls in Babelsberg ansässigen Hasso Plattner Institut für Softwaresystemtechnik strebt die HFF eine enger Zusammenarbeit an. „Hier gibt es eine gemeinsame Schnittmenge bei der digitalen Filmproduktion“, so Wiedemann.

Massive Probleme erwartet die HFF allerdings durch die Einsparung von einer halben Million Euro, die durch die vorgesehene Kürzung der Landeshochschulmittel auf die Filmhochschule zukommen. Wiedemann sprach von einer dramatischen Entwicklung – gerade im kostenintensiven Bereich der Filmproduktionen. Die Filme seien das internationale Aushängeschild der HFF. Allein 2011 liefen HFF-Filme auf 300 Festivals in 150 Ländern und erhielten dort bislang 81 Preise. „Hier haben wir eine sehr starke internationale Außenwirkung.“

Bestes Beispiel dafür ist der Animationsfilm „Flamingo Pride“ von HFF-Absolvent Tomer Eshed, der zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten hat. Die Geschichte des heterosexuellen Flamingos in einer schwulen Flamingo-Gesellschaft begeisterte weltweit. Der Flamingo verliebt sich ausgerechnet in eine eine Storchendame. Ende offen.

Durch die anstehenden Kürzungen müssten gerade bei den Filmproduktion „viele Dinge zurückgefahren“ werden, so Wiedemann. Bereits jetzt wurden an der Hochschule Stellen gesperrt. Noch vor Abschluss des Landeshaushalts will Wiedemann daher Gespräche mit Finanzminister Helmuth Markov (Linke) führen.

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