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Von Michael Meyer: Weltmeisterinnen sind da

Sandra Sydlik und Laura Weihenmaier trainieren nun beim Volleyball-Erstligisten SC Potsdam – Janine Hinderlich kommt auch

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Volleyball-Erstligist SC Potsdam geht mit drei frisch gebackenen Junioren- Weltmeisterinnen in die neue Saison. Nach Laura Weihenmaier und Sandra Sydlik verpflichtete der Aufsteiger mit Janine Hinderlich jetzt eine dritte Spielerin des U20-Nationalteams, das Ende Juli in Mexiko durch ein 3:0 (28:26, 26:24, 25:16) im Finale gegen die Dominikanische Republik den WM-Titel gewonnen hatte. Die 19-jährige Mittelblockerin begann ihre Aktionen am Netz bei Preußen Berlin, ehe sie zum VC Olympia Berlin wechselte, bei dem sie Erstliga-Erfahrungen sammelte und zur U20-Nationalspielerin wurde. Ursprünglich hatte Hinderlich – weil nun zu alt fürs VCO-Team – in diesem Sommer beimTSV Bayer 04 Leverkusen unterschrieben. Durch Leverkusens finanziell begründeten Rückzug aus der obersten Spielklasse kam sie nun doch zum SC. „Wir sind froh, dass sie kommt, denn Janine hatten wir schon lange auf unserem Wunschzettel“, bestätigte Potsdams Cheftrainer Michael Merten.

Gestern Vormittag konnte Merten mit Sandra Sydlik die erste der drei Weltmeisterinnen zum Training begrüßen. „Das war anstrengend, aber das muss so sein“, sagte Sydlik – nach dem Urlaub auf Rügen frisch bei Kräften – nach ihrer ersten Übungseinheit. „Es hat großen Spaß gemacht, meine neue Mannschaft kennen zu lernen. Ich bin von den Mädels super aufgenommen worden.“ Was der Zuspielerin wichtig ist, denn für die Berlinerin ist der Schritt von ihrem Heimatverein Köpenicker SC zum SCP der erste Vereinswechsel überhaupt. „Ich brauche mal ein neues Umfeld, und da hat sich Potsdam angeboten“, so die 1,78 Meter große Volleyballerin, die jetzt von Köpenick ins Potsdamer Wohngebiet Am Stern gezogen ist und im kommenden Schuljahr am Zehlendorfer Schadow- Gymnasium ihr Abitur machen will. Angst vor der Konkurrenz im neuen Verein – der mit ihr, Susanne Langer und Ungarns Nationalspielerin Kristina Bognar nun drei Zuspielerinnen hat – habe sie nicht, versichert Sydlik. „Das spornt mich eher an.“ Sie wolle dazu beitragen, dass der SC Potsdam mit dem Abstieg nichts zu tun bekäme. „Ich denke, wir haben sogar das Potenzial, uns im oberen Mittelfeld einzuordnen“, meint Sandra Sydlik.

Das glaubt auch Laura Weihenmaier, die in Mexiko mit ihrem letzten Ball den deutschen WM-Triumph perfekt machte und gestern Nachmittag vom Heimaturlaub bei den Elteren in Tuttlingen (Baden-Württemberg) zurück nach Berlin flog. „Wir sind in Potsdam eine gute Truppe, die durchaus weiter vorn mitspielen kann“, erklärt Weihenmaier, die in den letzten Jahren mit dem VC Olympia Berlin bereits Erstliga-Erfahrungen sammelte und heute erstmals mit ihrer neuen Mannschaft trainieren wird. Ob sie gleich mit vollem Einsatz in alle Übungseinheiten einsteigen kann, wird sich zeigen müssen, denn Weihenmaier kommt mit einem lädierten rechten Ringfinger nach Potsdam. Nach dem Mallorca-Urlaub („Ich war vorsichtig genug, mir dort nicht die Schweinegrippe einzuhandeln.“) hatte die Diagonalspielerin beim Baden im Bodensee Pech. „Ich hielt mich an einem im Wasser treibenden Baumstamm fest und hatte dabei den Finger in einem Loch im Stamm – den einige andere Schwimmer dann leider drehten“, schildert sie ihr Missgeschick. Viel lieber denkt die Schülerin des Berliner Coubertin-Gymnasiums, die jetzt in die 12. Klasse kommt, an das Weltmeisterschafts-Finale und ihre entscheidende Aktion zurück. „Ich habe den Ball in den gegnerischen Block geschlagen, von wo aus er ins Aus ging – danach war unser Jubel natürlich riesengroß“, weiß die 18-Jährige immer noch ganz genau zu schildern. Ebenso wie den Stress danach: „Gegen Mitternacht sind wir aus der Halle, und früh um zwei ging dann schon unser Bus zum Heimflug nach Deutschland.“ Anschließend hieß es, erst einmal für die neue Saison zu regenerieren.

Über ihre Erlebnisse in Mexiko werden die drei Weltmeisterinnen in den nächsten Tagen ihren neuen Potsdamer Mannschaftskolleginnen noch einiges zu erzählen haben. „Aber nicht während der Trainingseinheit“, sagt Sandra Sydlik. „Da spricht man nicht.“

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