Potsdam und Berlin, die ungleichen Schwestern, ziehen meist gemeinsam auf Auslandstouristenfang. Und das ist gut so. Wer eine Stippvisite in Deutschland plant, der bekommt gleich zwei Highlights auf einen Streich – die Großstadtmetropole Berlin und das gartenreiche, schlösserbestückte Potsdam. Doch ein bisschen mehr Selbstbewusstsein und – am Gelde hängt es – auch der eine oder andere zusätzliche Werbe- Euro könnten nicht schaden. Denn Tourismus ist weltweit eine Industrie und wer Gäste anlocken will, muss das professionell tun. 85 263 Auslandbesucher im Vorjahr und 90 638 zur Fußballweltmeisterschaft 2006 sind ein Rückgang von fast sechs Prozent. Selbst wenn man in Rechnung stellt, dass die WM in größerem Maße (siehe ukrainische Mannschaft) Ausländer nach Potsdam lockte, so ist die Entwicklung unbefriedigend. Die Stadt hat mehr weltweite Aufmerksamkeit verdient. Noch sind es die Europäer, die Potsdams Kunst und Kultur zu schätzen wissen, allen voran die Niederländer und Briten. Wo aber bleiben die reiselustigen Asiaten? Wahrscheinlich reicht es nicht, das es den Imageflyer der Stadt auch in chinesisch und bald auf japanisch gibt. Man muss sich präsentieren, möglichst vor Ort.
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