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Wenig Besucher auf Potsdams Garnisonkirchturm: Linke will keine weiteren Steuergelder für „Attrappe“
Ein Jahr nach Eröffnung des Garnisonkirchturms erneuert die Linke ihre Kritik an dem Projekt. Es dürfe keine weiteren Steuergelder für den Turm geben.
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Ein Jahr nach Eröffnung des Garnisonkirchturms reißt die Kritik am Projekt nicht ab. Es dürfe keine weiteren Gelder für die „Garnisonkirchturmattrappe“ geben, forderte der Linken-Stadtfraktionsvorsitzende Tobias Woelki. „Die Stadt braucht kein ‘Wow-Wahrzeichen’, das Geschichte verklärt, sondern Investitionen in sozialen Wohnungsbau und niedrige Mieten“, sagte Woelki und forderte zugleich eine dauerhafte Sicherung des Rechenzentrums.
Der Linken-Politiker reagierte auf die Weigerung der Stiftung Garnisonkirche, konkrete Besucherzahlen für den Turm zu nennen. Der Verwaltungsvorstand der Stiftung, Peter Leinemann, hatte eingeräumt, dass die Besucherzahlen hinter den Erwartungen zurückblieben.
Woelki fordert Transparenz. Die 42 Millionen Euro teure Turmrekonstruktion sei überwiegend aus Steuermitteln finanziert worden. „Bei diesen hohen Summen ist es inakzeptabel, dass die Stiftung der Öffentlichkeit keine Transparenz über ihre Besucher:innenzahlen schafft“, so Woelki. Er sprach von einem „katastrophalen Zustand des Projekts“. Die Besucherzahlen würden in keinem Verhältnis zu den Baukosten stehen.
Potsdam habe mit Blick auf die Gäste auf der 57 Meter hohen Aussichtsplattform mit den Füßen abgestimmt, glaubt Woelki. „Kaum jemand will zwölf Euro Eintritt bezahlen, um einen Turm zu besteigen, der für Militarismus, Preußenverherrlichung und die Nazivergangenheit steht.“
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