Landeshauptstadt: Weniger Störche in Brandenburg
Berlin/Potsdam - Trockenheit, Nahrungsmangel und die späte Rückkehr zahlreicher Störche aus den Winterquartieren haben zu einem schlechten Storchenjahr in Brandenburg geführt. „Wir sind in großer Sorge, dass es auch in den kommenden Jahren deutlich weniger Brutpaare geben wird als bisher“, sagte Christoph Kaatz, Sprecher der NABU-Gruppe Weißstorchschutz.
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Berlin/Potsdam - Trockenheit, Nahrungsmangel und die späte Rückkehr zahlreicher Störche aus den Winterquartieren haben zu einem schlechten Storchenjahr in Brandenburg geführt. „Wir sind in großer Sorge, dass es auch in den kommenden Jahren deutlich weniger Brutpaare geben wird als bisher“, sagte Christoph Kaatz, Sprecher der NABU-Gruppe Weißstorchschutz.
Viele Zugvögel besetzten Kaatz zufolge ihre Horste nicht, da sie erst spät aus dem Süden zurückgekommen waren. Zudem habe es im Frühjahr starke Trockenphasen gegeben. Auch die Nahrungssuche werde für Störche in Brandenburg immer schwerer. „Viele Brachflächen werden umgepflügt, um darauf Mais oder Raps anzubauen“, sagte Kaatz. Die Störche, die sich hauptsächlich von Würmern, Insekten und Fröschen ernähren, fänden dort kaum mehr Nahrung. Wenn Störche auch weiterhin im Land brüten sollen, müssten die Anbauverhältnisse und die Fruchtfolge geändert werden, fügte Kaatz hinzu.
2009 war für Brandenburg das drittschlechteste Storchenjahr seit 1993. Es seien nur 1190 Brutpaare gezählt worden, sagte auch der Chef der Landesarbeitsgemeinschaft Weißstorchschutz, Bernd Ludwig. Seit 1993 lag der Wert den Angaben zufolge immer über 1200, außer in den beiden sogenannten Katastrophenjahren: 1997 wurden nur 1127 Paare erfasst, 2005 waren es 1181. In diesem Jahr haben nur 882 Storchenpaare Junge bekommen, 308 Paare blieben ohne Nachwuchs. Dennoch sei Brandenburg noch immer das bundesdeutsche Storchenland, in dem sich jährlich ein Viertel aller Weißstörche versammelt. ddp
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