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Oliver Majowski, Gebäudereinigermeister, darf sich über eine hohe Umweltauszeichnung freuen.

© Andreas Klaer

Wenn weniger mehr ist: Öko-Siegel für Potsdamer Saubermacher

Einer besonders anspruchsvollen Umwelt-Zertifizierung hat sich das Reinigungsunternehmen „2M Gruppe“ unterworfen. Nur zwei Unternehmen in Brandenburg tragen das EMAS-Siegel.

Energieeffiziente Geräte, biologisch abbaubare und präzise dosierte Reinigungsmittel, ein reduzierter Wasserverbrauch, der Einsatz von Ökostrom – das Potsdamer Reinigungsunternehmen „2M Gruppe“ hat sich in Sachen Umweltschutz seit seiner Gründung im Jahr 2003 stark weiterentwickelt.

Nun erhielt es als erster Handwerksbetrieb in West-Brandenburg und als zweiter im Bundesland das EMAS-Siegel. Deutschlandweit sind 29 Betriebe mit dem „Eco-Management and Audit Scheme“, also dem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung, ausgezeichnet.

Erstmals hatte sich das Unternehmen seine Bemühungen im Umweltschutz 2013 mit dem brandenburgischen Umweltsiegel auch nach außen anerkennen lassen. Ein Aufwand, der auch für kleinere Betriebe „relativ beherrschbar“ sei, so Geschäftsführer Oliver Majowski. Im selben Jahr folgte die ISO 14001-Zertifizierung, eine internationale Umweltmanagementnorm.

Zeichen für ganz Deutschland

Vor zwei Jahren startete die „2M Gruppe“ schließlich mit der EMAS-Zertifizierung. Geprüft werden dabei die Ökologie, die Ökonomie und die Sozialkompetenz des Unternehmens – Datenmengen, die einen Aufwand von rund 200 Arbeitsstunden und 40.000 Euro Kosten verursachten, sagt Oliver Majowski. Er findet aber die Kennzahlen spannend, die dabei herausgekommen sind. „Eigentlich hat es Spaß gemacht, das eigene Unternehmen zu durchleuchten“, so auch seine Frau Jessica Majowski.

126
Tonnen CO₂ konnten vom Unternehmen durch die chemiefreie Grundreinigung im Jahr 2023 eingespart werden

Umwelt- und Klimaschutzminister Axel Vogel (B90/Grüne), der die Urkunde gemeinsam mit Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Potsdam, überreichte, bezeichnete das Unternehmen als „Brandenburger Urgestein der Umweltmanagementsysteme“. Das internationale Umweltsiegel „EMAS“ sei die Königsklasse und die „2M Gruppe“ setze damit ein Zeichen für ganz Deutschland.

Einsparung von Chemie

Mit dem EMAS-Zertifikat verpflichtet sich die „2M Gruppe“ zur Einhaltung, Dokumentation und Verbesserung ihrer Umweltstandards im Rahmen des Umweltmanagementsystems der EU. In ihrer Umwelterklärung finden sich unter anderem Analysen zur Reinigungschemie, zu Gefahrenstoffen, zu Energie und Waser, zum Fuhrpark, zu Abfällen, zu Emissionen wie Lärm, Treibhausgasen oder Licht, zum Wasserschutz oder zu Not- und Störfällen. Außerdem werden indirekte Umweltaspekte bezogen auf Lieferanten, Hersteller, und Kunden berücksichtigt.

Der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK), Axel Vogel (li) und Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Ralph Bührig (re), überreichen an Jessica und Oliver Majowski,Geschäftsführer „2M Gruppe“, das EMAS-Zertifikat.

© Andreas Klaer

Im Bereich der Reinigungschemie hat das familiengeführte Unternehmen mit mittlerweile 570 Mitarbeitern laut Bericht immer stärker auf Produkte mit Ecolabel gesetzt, die aus nachwachsenden und natürlichen Rohstoffen produziert werden und natürlich abbaubar sind. Hatten diese 2020 noch einen Anteil von sieben Prozent, so betrug er 2022 schon 79 Prozent. Bis 2025 sollen es 90 Prozent sein. Durch den Einsatz neuer Reinigungsverfahren und Geräte wird auch die Menge der Reinigungsmittel reduziert.

Allein durch eine chemiefreie Grundreinigung seien im Vorjahr im Vergleich zu 2022 immerhin 126 Tonnen CO₂ eingespart worden, sagt Oliver Majowski. Durch die Verwendung von vordosierten Pods, die vor Ort erst aufgelöst werden, wird nicht nur „auf den Transport von Wasser“ verzichtet, sondern auch die Menge der genutzten Mittel präziser. Der Anteil der kraftstoffbetrieben Fahrzeuge beträgt außerdem aktuell 72 Prozent, hier ist bis 2025 eine Reduktion um weitere vier Prozent geplant.

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