
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Wer wird „fahrradfreundlichstes Geschäft“?
Stadt lobt erstmalig Wettbewerb aus – wichtig sind gute Abstellmöglichkeiten, aber auch Service
Stand:
Auf dem Weg zur Fahrradhauptstadt Brandenburgs setzt Potsdam auf die Unterstützung des Einzelhandels und der Handwerkerschaft. Ab sofort und bis Ende Mai können sich Geschäfte, Einkaufscenter und Handwerksbetriebe mit eigenem Laden um den Titel „fahrradfreundlichstes Geschäft 2010“ bewerben. Den Wettbewerb lobt die Stadt aus, als Partner hat sie sich die IHK, die Handwerkskammer, den Handelsverband Berlin-Brandenburg, die Verbraucherzentrale und den BUND ins Boot geholt.
„Wir wollen das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel propagieren“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern und verwies auf das große Vorbild, das Land der Tulpen, Wohnwagen und Holzpantinen. „In den Niederlanden ist das Fahrrad als Einkaufsfahrzeug Alltag“, sagte er. Neben dem Beitrag zum Klimaschutz und zur Gesundheitsförderung habe dies auch den erfreulichen Effekt, die Innenstädte zu stärken. 17 Prozent der Einkäufe in Potsdam würden mit dem Rad erledigt. Dies sei noch ausbaufähig, so das Stadtoberhaupt. Sein Fahrradbeauftragter Axel Dörrie umriss die Teilnahmekriterien: „Ganz entscheidend“ seien natürlich gute Abstellmöglichkeiten für den Drahtesel. Doch darüber hinaus könnten Ladeninhaber auch andere Serviceleistungen bieten, etwa durch Ausleihe von Fahrradtaschen, Bereitstellen von Luftpumpe und Flickwerkzeug für Reifen, Gepäckaufbewahrung oder einen Lieferservice nach Hause, „für die ganz schweren Sachen“. Bewerben könne man sich sowohl mit bereits etablierten Dienstleistungen, aber auch mit konkreten Plänen, die dann aber verbindlich bis zum Jahresende umgesetzt werden müssen. Im Juni soll die Preisverleihung durchgeführt werden. Neben einer Urkunde winkt dem Gewinner ein Gänseessen für vier Personen im Restaurant am Pfingstberg, der Zweitplatzierte darf sich über einen Restaurantgutschein für zwei in der „Waage“ auf dem Neuen Markt freuen, der Dritte erhält ein Kaffeekränzchen für vier Personen im Café Schubert in der Allee nach Sanssouci. Organisiert hat die Preise Handelsverbandschefin Karin Genrich, weil sie fand, ein Zertifikat allein sei womöglich nicht Anreiz genug. „Ohne Preis kein Fleiß“, drehte sie das bekannte Sprichwort um und brachte es so in eine größere Realitätsnähe.
Ein „bisschen schade“ sei es, dass die Stadtverwaltung nicht daran gedacht habe, auch Hotels und Gaststätten mit in den potenziellen Bewerberpool zu nehmen. Schließlich brächte gerade diese Branche viele Menschen in die Stadt. pee
Das Video wurde uns freundlicherweise von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.
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