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Ideenschmiede für die Medienbranche. Im Medieninnovationszentrum soll Medienkompetenz gefördert werden. Gestern war Eröffnung.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Wettermusik und Klimaspiel

Im Medieninnovationszentrum sollen neue Ideen für den Medienbereich entstehen: Gestern war Eröffnung

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Babelsberg - Ein musikalischer Wetterbericht, der die Prognose für Regen oder Sonnenschein in Klänge und Harmonien umsetzt und „Wettermusik“ live für das Radio produziert; das Computerspiel KlimaCO2, bei der die Mitspieler via Internet und tagesbegleitend im Radio gemeinsam den Erhalt einer virtuellen Erde sichern sollen – das sind zwei Projekte am Medieninnovationszentrum (MIZ), die bereits gestartet sind. Bespielt wird der Neubau in der Stahnsdorfer Straße, Ecke August-Bebel-Straße, bereits seit März dieses Jahres. Am gestrigen Donnerstag wurde das Haus, das die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) seit Oktober 2009 für 6,1 Millionen Euro hat bauen lassen, offiziell eingeweiht.

Auf gut 1000 Quadratmetern Nutzfläche haben darin Büro- und Seminarräume und ein multifunktionales Studio Platz. Ziel des neuen Zentrums an der Nordseite der Babelsberger Medienstadt ist Aus- und Weiterbildung sowie Netzwerkarbeit für Medienschaffende und die Förderung der Medienkompetenz für Brandenburger und Berliner Bürger, erklärte Hansjürgen Rosenbauer vom Medienrat Berlin-Brandenburg gestern. In Berlin existiere mit dem offenen Kanal „Alex“ bereits seit Jahren ein derartiges Angebot. In Babelsberg habe es dagegen bislang erst Ansätze dafür gegeben: So unterstützt die MABB die hier ansässige Electronic Media School zur Ausbildung von journalistischem Nachwuchs und das Ausbildungsfernsehen Xenon. Der Neubau sei eine „sinnvolle Ergänzung“, so Rosenbauer.

Die Kritik des Rechnungshofes an der Notwendigkeit des Neubaus wies MABB-Direktor Hans Hege gestern zurück. Man habe lange nach entsprechenden Räumen auf dem Medienstadt-Gelände gesucht und nichts gefunden, betonte er.

Noch sind allerdings nicht alle Büros im neuen Haus belegt – sie sollen sukzessive von neuen Projekten genutzt werden, erklärte Karina Preiß, die Gründungsbeauftragte des MIZ. Ideenwettbewerbe für das „Medien-Labor“ schreibt die MABB fortlaufend aus. Gefördert würden Projekte, bei denen das Team stimme, eine vielversprechende neue Idee verfolgt werde und es einen „gesellschaftlichen Mehrwert“ gebe, so Preiß.

Bei der derzeit laufenden Ausschreibung beispielsweise sind Projekte zur Medienkompetenz im höheren Alter gefragt: Die Bewerbungsfrist endet am 20. Juni, es geht um eine Förderung von maximal 5 000 Euro pro Projekt – hinzu kommt die Nutzung der Räumlichkeiten und Technik für maximal ein Jahr.

Das MIZ geht laut Hege mit einem Etat von jährlich 600 000 Euro an den Start und beschäftigt drei fest angestellte Mitarbeiter. Partner sind unter anderem der offene Kanal Berlin „Alex“, die Electronic Media School, das Filmhaus Babelsberg und das Branchennetzwerk „Media.Net BerlinBrandenburg“.

Entworfen wurde der Neubau vom Berliner Architekturbüro Busman und Haberer. Die verglaste Schnittfläche an der Giebelfront soll einen Monitor symbolisieren, die Seitenfronten werden von rauem Mauerwerk aus grauem Kohlebrandziegel dominiert.

www.miz-babelsberg.de

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