Landeshauptstadt: Wie schmecken eigentlich Gen-Kartoffeln?
Golm - Seit Mai veranstaltet das Golmer Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) öffentliche Führungen zu Gentechnik, Vererbung und Pflanzenzüchtung. Diese Möglichkeit, sich von den Fachleuten vor Ort Risiken und Vorteile des Freilandversuchs mit gentechnisch veränderten Kartoffeln erläutern zu lassen, bot sich auch am Sonnabend im Rahmen des „Tages der offenen Tür“ der benachbarten Universität.
Stand:
Golm - Seit Mai veranstaltet das Golmer Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) öffentliche Führungen zu Gentechnik, Vererbung und Pflanzenzüchtung. Diese Möglichkeit, sich von den Fachleuten vor Ort Risiken und Vorteile des Freilandversuchs mit gentechnisch veränderten Kartoffeln erläutern zu lassen, bot sich auch am Sonnabend im Rahmen des „Tages der offenen Tür“ der benachbarten Universität. Das umstrittene Kartoffelfeld sieht eigentlich aus wie jedes andere, bloß viel, viel kleiner. „Wir haben hier 300 Pflanzen angebaut, die dann nach der Ernte untersucht werden sollen“, erläuterte MPI-MP-Forschungskoordinator Rainer Höfgen. Ziel sei die Erhöhung des Stärkegehalts um zehn Prozent für die Nutzung als Industriekartoffeln. „40 Prozent der Stärke für die Industrie wird in Deutschland aus Kartoffeln gewonnen.“ Damit dienten die Versuche überhaupt nicht der Ernährung. Zu den Befürchtungen der Umweltschützer über eine Auskreuzung durch Insekten sagte er: „Die Kartoffel ist oberhalb der Erde für alle Tiere giftig, außer für den Kartoffelkäfer.“ Zudem sei ihm in großer Entfernung um den Standort keine einziges Kartoffelfeld bekannt, wohin der Blütenstaub ausgewildert werden könnte. Könnte man denn diese Kartoffeln auch essen, so eine Besucherfrage. Dazu Institutschef Mark Stitt: „Die schmecken genauso gut oder schlecht wie jede andere Sorte, haben nur eben mehr Stärke, sind also als mehliger, und besitzen einen etwas höheren Proteingehalt.“ Natürlich wird die Diskussion über den Freilandversuch weitergehen müssen, darüber war man sich einig. Jedoch helfe ein Besuch des Versuchsfeldes auch, Unsicherheiten und Irritationen abzubauen, so eine ältere Golmerin. Sie wollte sich endlich einmal selbst davon überzeugen, was da auf dem Feld hinter dem Institut eigentlich gemacht wird.W. Gutzeit
W. Gutzeit
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: