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Landeshauptstadt: Wiederauflage zum Jubiläum

Studio Babelsberg bringt „The Manipulator“ zurück

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Es ist eine einmalige Aktion, eine exklusive und auf 10 000 Exemplare limitierte Wiederauflage in englischer Sprache, mit der sich „The Manipulator“ zurückmeldet. Nicht zu übersehen ist dieses Magazin mit einer Größe von 50 Zentimetern Breite und 70 Zentimetern Höhe. Aufgeschlagen beansprucht „The Manipulator“ einen ganzen Tisch. Blättern und Betrachten muss man im Stehen. Hier geht es nicht um Handlichkeit, hier wird in Bildern die Schönheit in allen Facetten gefeiert und vollste Aufmerksamkeit gefordert. „The Manipulator“ ist Geburtstagsgeschenk und Werbung zugleich: Für das Studio Babelsberg, das in diesem Jahr sein 95. Jubiläum als ältestes Großatelier-Filmstudio der Welt begeht. Auf der Berlinale wird „The Manipulator“ im Rahmen einer Ausstellung zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Künstler Wilhelm Moser und David Colby hatten die erste Ausgabe von „The Manipulator“ 1984 auf den Markt gebracht. Schnell entwickelte sich das Magazin mit seiner Mischung aus Mode, Fotografie, Architektur, Film, Mode und Design bis zu seiner letzten Ausgabe zehn Jahre später zu einer der einflussreichsten Veröffentlichungen. Für die Babelsberger Wiederauflage haben die Macher den Fotografen Bruce Weber und die Gründer Moser und Colby engagiert. Weber, der vor allem durch seine männlichen Aktfotos bekannt ist, war im Herbst für drei Monate nach Berlin gekommen, um zusammen mit Moser und Colby „The Manipulator“ auf 52 Seiten unter dem Motto „Aus Liebe zum Film“ wiederzubeleben.

Neben der üblicherweise schnell überblätterten Werbung, die in diesem Großformat fast schon kunstvoll wirkt, sind es vor allem die Fotografien von Weber, die „The Manipulator“ prägen und gleichzeitig so faszinierend machen. Ob die Collage „Willkommen im Studio Babelsberg“, in der Weber Bilder von Studiomitarbeitern mit den von ihm so oft abgelichteten durchtrainierten und fast immer halb- bis ganz nackten Burschen vermischt, ob die feinen, selbst Geschichten erzählenden Porträts von Wim Wenders, Martina Gedeck, Sebastian Koch und Anselm Kiefer oder das Gruppenbild japanischer Studenten vor dem Schloss Sanssouci – Fotograf Weber schafft hier ganz besondere Momente. Auch der dauerpräsente Eisbär Knut begegnet einem in „The Manipulator“. Doch wie Weber sich ihm nähert, gelingt es ihm, dass man doch noch einmal genauer hinschaut.

Auf den letzten Seiten, kurz vor den Geburtstagsgrüßen für das Studio von Schauspielern, der Essay des britischen Schauspielers Rupert Everett „Goodbye to Berlin“. Was Weber mit seinen Bilder erzählt, trägt Everett in diesen Zeilen weiter. Eine feine und kleine Geschichte, über der man für einen Moment sogar das Riesenformat vergisst. Dirk Becker

Dirk Becker

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