Sport: Wiedersehen mit Essi Sainio
Das morgige Spiel Turbine Potsdam – Freiburg wird auch ein Duell der Torjägerinnen Anonma und Leupolz
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WM-Torschützin contra aufstrebendes Talent – das Frauenfußball-Bundesliga- Heimspiel Turbine Potsdams am morgigen Sonntag ab 11 Uhr gegen den SC Freiburg wird auch ein Duell zweier bislang treffsicherer Spielerinnen. Turbines Genoveva Anonma und Freiburgs Melanie Leupolz führen nach zwei Spieltagen mit je drei Toren gemeinsam mit der von Frankfurt zum VfL Wolfsburg gewechselten Ex-Potsdamerin Conny Pohlers die Torjägerliste an. Die 22-jährige Anonma, bei der diesjährigen WM zweifache Torschützin für Äquatorialguinea, traf zum Auftakt gegen den Hamburger SV (4:0) zwei- und zuletzt in Leverkusen (3:0) mit dem 1000. Tor in Turbines Bundesliga- Historie einmal, Leupolz (17) ließ einem Treffer zum Auftakt in Bad Neuenahr (2:2) am vergangenen Sonntag beim überraschenden 3:1 daheim gegen Bayern München einen Doppelpack folgen. Wer von beiden wird morgen treffen?
Empfängt der Deutsche Meister den Aufsteiger, dann scheinen die Rollen vorab klar verteilt – am Sonntag im Karl-Liebknecht-Stadion ist indes Vorsicht geboten. „Wir müssen höllisch aufpassen“, warnt Turbines Cheftrainer Bernd Schröder, der sich am Freitag über die eingetroffene Spielgenehmigung für seine kurzfristig noch verpflichtete neue Torhüterin Alyssa Naeher aus den USA freuen konnte. „Ich habe das Spiel der Freiburgerinnen in Bad Neuenahr in Gänze und ihr Heimspiel gegen München in Ausschnitten gesehen. Das wird der bislang schwerste Gegner in dieser Saison werden“, glaubt Schröder, der sich des öfteren telefonisch mit Freiburgs Coach Milorad Pilipovic austauscht.
„Ich muss Turbine und vor allem Bernd Schröder ein Riesenkompliment dafür machen, was sie für den Frauenfußball leisten“, sagte Pilipovic am Freitag den PNN, noch ehe er auf das bevorstehende Spiel und seine Mannschaft zu sprechen kam. Der 53-jährige frühere Erstliga-Profi des Karlsruher SC übernahm den SC Freiburg 2009 nach dessen Abstieg aus der Bundesliga und führte ihn postwendend ins Oberhaus zurück. Der einstige Offensivspieler lässt seine Truppe beherzt nach vorn spielen, „ohne dass sie die Defensive vernachlässigen darf“, erklärte er. Nach dem guten Saisonstart komme er mit seiner Mannschaft nun nicht nach Potsdam, „um dort die Punkte abzuliefern“, so Pilipovic. „Wir sind gut drauf und werden alles daransetzen, auch einer Mannschaft mit einem so großen Namen wie Turbine möglichst ein Bein zu stellen.“
Eine Freiburger Spielerin freut sich besonders auf die Partie am Babelsberger Park: Essi Sainio. Die Finnin kickte ab 2006 drei Jahre für Turbine, ehe sie nach einem Jahr bei AIK Stockholm in den Breisgau wechselte und mit dem SC aufstieg. „Essi freut sich schon sehr aufs Wiedersehen mit Potsdam“, erzählte ihr Coach, der mit Marisa Brunner (Tor), Caroline Abbeé (Abwehr) und Isabelle Meyer (Mittelfeld) auch drei Schweizer Nationalspielerinnen in seinen Reihen hat.
Und Melanie Leupolz, die kürzlich mit Deutschlands U17 EM-Dritte wurde. „Melanie ist sehr schnell, technisch gut und sehr spielintelligent“, lobt Milorad Pilipovic sein Talent, das er auf direktem Weg in die A-Nationalmannschaft sieht. „In zwei Jahren bei der EM dürfte sie dabei sein“, so der Coach. „Und sie zeigt kein Interesse, zu Turbine zu wechseln!“
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