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Landeshauptstadt: Wildwuchs in Foersters Steingarten Herbstbeet neu gestaltet / Projekt fruchtet nicht

Bornstedt - Die Kälte zwickt in den Fingerspitzen, doch Kristina Scheller und Elke Opitz vom Fachbereich Grünflächen lassen sich von der kühlen Witterung nicht beeinflussen. Im Steingarten hinter dem Karl Foerster Haus in Bornstedt ist noch eine Menge zu tun.

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Bornstedt - Die Kälte zwickt in den Fingerspitzen, doch Kristina Scheller und Elke Opitz vom Fachbereich Grünflächen lassen sich von der kühlen Witterung nicht beeinflussen. Im Steingarten hinter dem Karl Foerster Haus in Bornstedt ist noch eine Menge zu tun. Denn mit dem Einsatz von „garden volunteers“ über das Jahr hat es nicht geklappt. Die geplante ehrenamtliche Hilfe durch Bürokräfte, Manager auf Schulung und Studenten, die sich nach sitzender Tätigkeit einmal richtig ausarbeiten sollten, versickerte sprichwörtlich im märkischen Sande.

Was angeblich in den Niederlanden und England schon erfolgreich erprobt wurde, in Deutschland und ganz speziell in Potsdam funktionierte es nicht. Auch die Studenten, die den Steingarten zusammen mit Professor Dr. Norbert Kühn von der Technischen Universität Berlin neugestalteten, verabschiedeten sich nach getaner Arbeit und übernahmen andere Aufgaben. Sie hinterließen einen „Steingarten der sieben Jahreszeiten“. Doch die sich selbst überlassenen Pflanzen richteten sich natürlich nicht nach dem vorgeschriebenen Pflanzplan.

So wird wieder neugestaltet. Diesmal ist es die Eingangszone, die dem Herbst gewidmet ist. Die beiden Beete bekommen – symmetrisch aufgestellt – in der Mitte je einen neuen Kugelahornbaum. Während ein Beet schon Herbststauden trägt, wurde im zweiten die Bepflanzung völlig entfernt, die Drainage erneuert und der Boden ausgetauscht. Die Aufsicht über die Neubepflanzung hat Architekt Christian Meyer übernommen, dessen Büro sich bereits einen Namen mit derNeugestaltung des Karl-Foerster-Gartens in Berlin-Marzahn, der Mitarbeit an der Landesgartenschau in Rathenow oder der Beet-Gestaltung am Berliner Savigny-Platz gemacht hat.

Staudengärtnerin Kristina Scheller und Landschaftsgärtnerin Elke Opitz geizen deshalb nicht mit Vorschuss-Vertrauen, obwohl sie als Fachfrauen von der Neuanlage des Steingartens insgesamt enttäuscht sind. Da wurde zum Beispiel auf dem Sonnenhügel Schotter aufgebracht, der eigentlich wieder herunter müsste, weil es der Falsche sei. Auch die Beschilderung der Pflanzen, weiße Zettel an blauen Stangen befestigt, sei nicht gerade eine Augenweide. Als im August der Steingarten Veranstaltungsort von „Im Garten vorgelesen“ war, musste in einem Hauruck-Einsatz der völlig überwucherte Gesamteindruck erst einmal wiederhergestellt werden. „Wir vom Fachbereich Grünflächen sind es, die für Ordnung sorgen“, sagt Opitz. Das aber, meint sie verärgert, werde nie erwähnt.

Der Fachbereich Grünflächen der Stadtverwaltung ist für das gesamte unter Denkmalschutz stehende Bornstedter Karl-Foerster-Areal mit dem Senk- und dem Steingarten verantwortlich. Die Mitarbeiter des Fachbereichs pflegen auch die Russische Kolonie, die Schlossparks Marquardt und Glienicke und die Freundschaftsinsel. H. Dittfeld

H. Dittfeld

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