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Homepage: „Wir sollten nicht noch nachheizen“ Starkes Echo auf Kritik an Klimaforschung
Ein offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), in dem die Verantwortung der Menschheit für den Klimawandel angezweifelt wird, hat zu einem breiten Echo geführt. Nachdem die PNN (Ausgabe 29.
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Ein offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), in dem die Verantwortung der Menschheit für den Klimawandel angezweifelt wird, hat zu einem breiten Echo geführt. Nachdem die PNN (Ausgabe 29. Juli) über den vom Europäischen Institut für Klima und Energie (Eike) in Jena initiierten Brief und die Anschuldigungen an das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) berichtet hatten, erreichten die PNN-Online-Redaktion zahlreiche Kommentare. Die Meinungen reichten von Zustimmung über Verschwörungstheorien bis hin zu wissenschaftlichen Erklärungen des menschgemachten Treibhauseffektes.
Mittlerweile ist laut Eike-Institut die Zahl der Unterzeichner des offenen Briefs von 190 auf 250 gestiegen, in einem weiteren Schreiben attackiert der Verein aus Jena nun auch das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI), das in Potsdam eine Zweigstelle unterhält. Vorgeworfen wird dem AWI, dass es sich für eine dem anthropogenen Klimawandel akzeptierende Medienberichterstattung habe „gleichschalten“ lassen. Und das, obwohl laut „Eike“ die Forschungsergebnisse des AWI „keineswegs geeignet sind, die Hypothese vom anthropogenen Klimawandel oder gar einer kommenden Klimakatastrophe zu stützen.“
Um genau diese Frage kreisen die meisten Kommentare auf pnn.de. So schreibt ein PNN-Leser: „Viel zu lange schon vermischen einige Potsdamer Wissenschaftler ihre wissenschaftliche Arbeit mit ihren privaten politischen oder weltanschaulichen Interessen. Unsere Klimamodelle sind noch sehr unvollständig und äußerst wackelig, das weiß und darüber redet in Fachkreisen jeder Wissenschaftler der damit zu tun hat“, schreibt der Leser, der anonym bleiben möchte, da er sonst „handfeste“ berufliche Probleme befürchtet.
„Die Diskussion muss beim sogenannten Treibhaus-Effekt beginnen“, schreibt Martin Wehlan. „Unter Verwendung der Thermodynamik dürfte vom Treibhaus-Effekt nicht viel übrig bleiben. Aber unsere Klimatologen werden diese Diskussion schon zu verhindern wissen.“ Eine Leserin gibt zu bedenken, dass niemand wisse, warum es überhaupt Warm- und Kaltzeiten gab. „Das Klima hat sich auf der Erde immer verändert, mal in langsameren Perioden, mal in kürzeren.“ Sie sei misstrauisch gegenüber der „allwissenden Macht“ einiger Wissenschaftler. „Es sollte nie unterschätzt werden, dass es in der Wissenschaft um sehr viel Geld geht“, meint sie.
Die wissenschaftliche Expertise des Jenaer Instituts wiederum zweifelt Nico Bäcker an: „Da meint tatsächlich eine Gruppe Akademiker und Hobbyklimatologen, sie könne sich eine adäquate Meinung über komplizierte wissenschaftliche Entdeckungen bilden, indem statt aufwendiger Analysen ein paar irgendwo im Netz aufgestöberte Wetterdaten graphisch dargestellt werden.“ Wer sich ein wenig mit Wetterdaten beschäftige, wisse, wie tückisch das sein könne. Nicht umsonst gebe es international organisierte Klima-Zentren, die nichts anderes machen, als rohe Messdaten zu verarbeiten und aufzubereiten. „Der Verein Eike hat für mich schon längst jede Ernsthaftigkeit verloren“, so der PNN-Leser.
Einen kleinsten gemeinsamen Nenner schlägt Clemens Andris vor: „Wir Menschen leben über unsere Verhältnisse.“ Ein anderer Leser schreibt: „Mir ist egal, warum es immer heißer wird. Fakt ist: Wir sollten nicht noch nachheizen.“ Herbert Weiß meint: „Gletscher lügen nicht.“ In den Alpen kämpfe man derzeit gegen das Abschmelzen von Gletschern. „Aber selbst wenn es nur um den Raubbau an nicht erneuerbaren Rohstoffen und ökologischen Ressourcen ginge, wäre eine Umkehr dringend nötig.“ Jan Kixmüller
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